Lasst das Auto stehen! Die ganze Welt ist an Luftverschmutzung erkrankt

Autos und Smog im roetlichen Abendlicht
Autos und Smog im roetlichen Abendlicht (c) Alexander Popov via Unsplash
Luftverschmutzung ist ein globales Problem. Aber was ist Luftverschmutzung und warum gibt es sie? Spoiler: Besonders auf Autofahrten solltet ihr verzichten!
Von Charlotte Sommer, Klasse 8c, Gymnasium Broich, Mülheim

Der Schriftsteller Ernst Ferstl sagte einmal “Luftverschmutzung ist auch so ein Problem, dass sich nicht und nicht in Luft auflösen will”. Luft besteht in sauberem Zustand aus 78 Prozent Stickstoff und 21 Prozent Sauerstoff. Der Rest sind Spurengase mit wenig Bedeutung.

Wird die Luft jedoch verschmutzt, kommen feste Partikel wie Ruß, Staub und Rauch dazu oder Gase wie Schwefel- und Stickoxide, je nachdem wodurch sie verschmutzt wurde. Die Verursacher von Luftverschmutzung sind Industrie, Landwirtschaft, private Haushalte und Verkehr. Gegen Auto-Gase wollen Städte wie zum Beispiel Stuttgart etwas machen. “Es lässt uns nicht kalt, dass die Werte so hoch sind“, sagte auch der Sprecher der Hamburger Umweltbehörde Björn Marzahn bei einem Interview mit dem NDR.

Ab dem 1. September 2019 soll außerdem ein Diesel-Verbot gelten. Das heißt, dass alle Autos mit der Abgasnorm Euro-5 und älter nicht fahren dürfen – zumindest nicht auf allen Straßen. Diskutiert wird aber noch, ob dieses Verbot in ganz Deutschland gelten soll. Denn durch unsere Fahrzeuge verursachen wir Abgase wie Co2 und dadurch entsteht saurer Regen. Als Sauren Regen bezeichnet man den Niederschlag, der einen pH-Wert von 4,2- 4,8 hat. Das heißt, dass er eine andere Basen-Säuren-Verbindung hat als normaler Regen. Normaler Regen hat einen pH-Wert von 5,5 – 5,7.

Der Übeltäter: Saurer Regen

Die Hauptursache von saurem Regen ist Luftverschmutzung – besonders durch Abgase. Durch sauren Regen sterben Regenwälder und Lebewesen in Seen ab. Alleine in Deutschland sind große Teile der Waldfläche schon geschädigt oder zerstört worden. Angst hat man aber vor allem in Skandinavien und Nordamerika, da in einigen der dortigen Seen mittlerweile kein einziger Fisch mehr zu sehen ist. Außerdem wäscht der saure Regen Nährstoffe aus dem Boden und verringert somit das Überleben vieler Pflanzen. Durch sauren Regen lösen sich auch unter anderem Metalle wie Aluminium aus dem Wasser, die wiederum tödlich für Fische sind.

Aber nicht nur die Natur leidet unter Luftverschmutzung, sondern auch Bauwerke wie der Kölner Dom, das Parthenon in Athen oder das Kolosseum in Rom werden nur durch ständiges Restaurieren vor dem Zerfallen gerettet. Noch ein weiterer Grund etwas gegen die Luftverschmutzung zu tun, da sie nicht nur der Natur, sondern auch kostbaren kulturellen Artefakten unserer Welt schadet. Aber was tun? Wie kann man gegen Luftverschmutzung vorgehen?

Das Problem ist, dass nur durch einen Menschen, der immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, nicht unbedingt gleich die Welt vor Luftverschmutzung gerettet wird

Charlotte Sommer

Wir alle können handeln!

Es gibt zwar seit 1979 die Genfer „Übereinkommen über weiträumige grenzüberschreitende Luftverunreinigung“, ein internationales Abkommen zur gemeinsamen Arbeit gegen länderübergreifende Luftverschmutzung. Doch man kann auch als normaler Mensch etwas unternehmen, ohne gleich Wissenschaftler engagieren zu müssen.

Du kannst versuchen, weniger abhängig von deinem Auto zu werden. Um das zu erreichen, kannst du mehr mit der Bahn oder dem Bus fahren oder vielleicht eine Fahrgemeinschaft mit Nachbarn oder Freunden verabreden. Die Produktion und Entsorgung eines Autos spielt zwar auch eine Rolle, aber durch weniger Fahren senkt sich der Co2-Anteil in der Luft schon ein wenig.

Das Problem ist, dass nur durch einen Menschen, der immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, nicht unbedingt gleich die Welt vor Luftverschmutzung gerettet wird. Vor allem, da es ja schon sehr viel Smog auf der Erde gibt. Am meisten in China, vor allem aber auch in Großstädten wie Paris, Peking, Delhi und vielen mehr. Aber je mehr Menschen sehen, wie schlecht das für uns alle ist, desto mehr Leute ändern ihren Lebensstil und achten mehr auf die Umwelt.

Lasst das Auto stehen, danke!

So wird diese Gruppe an Menschen dann hoffentlich immer größer und kann gemeinsam unseren Planeten vor schlimmen Unfällen bewahren – zum Beispiel davor, dass jedes Jahr weltweit fünf von 10.000 Menschen an Smog sterben. Vor allem in China sind die Werte erschreckend hoch. Die Population wächst auch noch und so werden es immer mehr Autos, die gebraucht werden und mehr Verschmutzung verursachen.

Also, wer die Welt wirklich verbessern möchte, der sollte nicht nur Fair Trade kaufen oder auf Klamottenmarken achten, sondern auch darauf, mehr auf Autos zu verzichten und stattdessen zu laufen, Fahrrad oder Straßenbahn zu fahren.

Beitragsbild: Alexander Popov via Unsplash

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.