Interview

„Ich habe drei Monate mit einem Tennisball geredet“

Hailee Steinfeld und Bumblebee
Schauspielerin Hailee Steinfeld spricht im Interview über ihre Hauptrolle im neuen „Transformers“-Film „Bumblebee“, warum ihr großer Bruder einen Grund hat ins Kino zu gehen und Verlierer.
Von Anastasia Barner

Hailee Steinfeld hat zwar gerade erst ihren 22. Geburtstag gefeiert, im Showbusiness ist sie aber schon ein alter Hase. Davon zeugen zig Filmrollen, Preise für ihr Schauspiel, eine EP und zahlreiche Singles als Sängerin. Ab dem 20. Dezember ist sie in der Hauptrolle von „Bumblebee“ zu sehen, dem sechsten Teil der „Tranformers“-Reihe. Aus diesem Anlass haben wir mit ihr gesprochen.

Ich habe gelernt, dass es darum geht, Spaß zu haben, aber trotzdem die Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren, um die beste Version von sich zu sein.

Hailee Steinfeld, Schauspielerin, über einen guten Rat

Du hast sehr früh angefangen zu schauspielern. Was hast du seitdem gelernt und von wem kam der beste Tipp?

Meinen ersten Film habe ich mit 13 Jahren gedreht, mit einigen der besten Schauspieler, und viele haben ihre Weisheiten mit mir geteilt. Ich habe gelernt, dass es darum geht, Spaß zu haben, aber trotzdem die Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren, um die beste Version von sich zu sein. Ich erinnere mich oft daran.

In der Rolle der Charlie spielst du im Film die Außenseiterin, die gemobbt wird und keine Freunde hat.

Wenn ich an Charlie denke, empfinde ich sie nicht als Loser, sondern eher als verloren. Sie versucht rauszufinden, wer sie ist, wo sie hingehört, macht also die typische Highschool-Erfahrung eines Teenagers. Auch wenn sie nach außen hin wie ein Loser wirkt, ist sie stark und sehr eigenständig.

Hast du dich schon mal in so einer Situation befunden?

Natürlich hatte ich auch Momente in meinem Leben, wo ich das Gefühl hatte, ein Außenseiter zu sein, besonders in der Schulzeit. Das macht diesen Film aber auch so besonders, weil er die Thematik des Erwachsenwerdens behandelt und zeigt, wie hart das manchmal ist.

Man sollte immer daran denken, wenn man sich allein oder missverstanden fühlt, dass man mit den Menschen in seinem Umfeld reden muss.

Hailee Steinfeld, Schauspielerin

Charlie hat seit dem Tod ihres Vaters manchmal das Gefühl, dass sie nicht in die Familie reinpasst. Hast du einen Rat an Jugendliche, die sich vielleicht auch nicht als dazugehörig empfinden?

Jeder geht mit Verlust oder Liebeskummer anders um. Man kann im Film sehen, dass sie nicht die Einzige ist, die sich so fühlt. Es ist wichtig, immer daran zu denken, wenn man sich allein oder missverstanden fühlt, dass man mit den Menschen in seinem Umfeld reden muss. Die Chance, dass sich jemand aus deinem Umfeld auch so fühlt oder mal gefühlt hat, ist sehr groß – und da hat bestimmt jemand einen guten Rat für dich.

Welche Verbindungen hast du – außer diesem Film – zu „Transformers“?

Mein älterer Bruder steht auf die Filme. Der erste Gedanke, den ich hatte, als ich die Rolle bekam: Das wird der erste Film mit mir sein, den mein Bruder wirklich gerne sehen will.

Du hattest beim Dreh keinen Spielpartner an deiner Seite, sondern einen animierten Roboter, der erst nach den Dreharbeiten eingefügt wurde. Wie war das für dich?

Manchmal hatte ich die Befürchtung, verrückt zu werden, da ich drei Monate lang nur mit einem Tennisball geredet habe, der Bumblebee ersetzt hat. Wir hatten auch keinen, der den Text von dem Transformer eingesprochen hat, das heißt, ich musste genau richtig timen, wann ich was sage. Ich habe einfach gebetet, dass es hinhaut.

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Du hast auch mit John Cena gedreht. Er ist nicht als Wrestler bekannt, sondern auch wegen der Memes von ihm. Habt ihr oft Witze darüber gemacht am Set?

(lacht) Nein, während des Drehs nicht, aber mittlerweile mache ich es. Am Anfang war ich mir nicht sicher, wie es mit ihm sein würde. Ich war ein wenig von diesem starken Mann eingeschüchtert. Aber er ist einfach toll und hat den besten Humor.

Unsere Jugendreporterin war ganz und gar nicht eingeschüchtert von John Cena. Mit ihm hat sie über Stunts und seine Memes gesprochen.

Titelbild: Paramount Pictures

Oh, I am feeling so funky! Seit ich denken (oder besser gesagt schreiben) kann, interessieren mich Menschen und deren Geschichten. Ob es nun John Cena oder mein Großvater ist – jede Story ist es wert erzählt zu werden. Ich gebe denjenigen eine Stimme, die gehört werden möchten. Zu dem arbeite ich für das Konferenzformat TEDx in einer Agentur. Irgendwas mit Medien eben. Bin ja auch echte Berlinerin.