Unterwegs im Netz: Vergesst nicht eure guten Manieren!

Fuenf Haende zusammen ueber einem Tisch
Fuenf Haende zusammen ueber einem Tisch (c) pexels.com

Respekt ist ein Grundsatz der Menschlichkeit, der den Schutz eines jeden gewährleistet. Ein respektvoller und würdevoller Umgang miteinander sollte die Voraussetzung einer jeden Kommunikation sein. Leider hat dieser Wert seit Beginn des digitalen Zeitalters immer mehr an Bedeutung verloren.

Von Julie Mahncke, Klasse 17-2, BBA – Akademie der Immobilienwirtschaft, Berlin

Genau darin liegt das Problem. Menschen lassen sich leichtfertig aus der Reserve locken und verlieren jeden Standard der Höflichkeit.

Anfeindungen statt Argumente

Veranschaulicht man das an einem Beispiel, könnte es ungefähr in diese Richtung gehen: Wenn ein Fußballfan einen kritischen Kommentar in Richtung eines rivalisierenden Vereins ablässt, wird von der Gegenseite nicht argumentierend darauf eingegangen. Meistens liest man dann dazu nur wüste Beleidigungen oder Androhungen für das nächste Aufeinandertreffen. Dabei lässt man ganz außer Acht, ob der Kommentar der Wahrheit entspricht oder nicht.

Trolls im Schutz der Anonymität

Es scheint so, als begebe man sich in einen anderen Raum der Realität, in dem es kaum noch Konfliktlösungen gibt und Anonymität zu unsensiblen Äußerungen einlädt. Sogenannte Trolls machen sich die Anonymität zunutze. Sie sorgen bewusst im Internet für Aufruhen oder finden Gefallen am Schikanieren anderer Menschen. Problemlösungen hierfür gibt es kaum. Selbst gebannte User können sich problemlos erneut registrieren.

Die Gefahr ist allgegenwärtig

Ein weiteres Problem ist, dass es für Fehlverhalten kaum Konsequenzen gibt. Daher kann niemanden wirklich von Cybermobbing abhalten. Und das, obwohl die digitale Schikane längst ein anerkanntes Problem ist und strafrechtlich verfolgt werden kann. Respektloser Umgang im Netz ist also allgegenwärtig und die Gefahr, im Netz attackiert zu werden groß.

Das Internet vergisst nie

Dies ist aber nicht das einzige Risiko, das sich dahinter verbirgt. Soziale Medien bieten außerdem eine große Fläche, auf der Menschen im Laufe ihres Lebens Dinge preisgeben, die sie später bereuen könnten. Das Internet vergisst nie. Und trotzdem fühlt sich nahezu Jeder dazu eingeladen, alles online zu veröffentlichen. Privates, Berufliches und selbst negative Dinge wie Autounfälle oder peinliche Bilder dritter Personen.

Konflikte weiterhin erwachsen austragen

Das Internet und gerade die Bandbreite der sozialen Netzwerke sind überall bekannt. Wir alle nutzen sie. Doch über die Risiken und gerade über die Macht scheint nicht jeder ausreichend informiert zu sein.
Wichtig ist nur: Die reale Kommunikation sollte nicht weiter in Vergessenheit geraten und Konfliktsituationen nicht leichtfertig in den sozialen Netzwerken umgangen werden.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.