Bio ist nicht gleich Bio! Woran erkennen wir, was wir kaufen?

Biogemüse trägt am 13.02.2003 auf der Messe BioFach in Nürnberg das Biosiegel. Das deutsche Bio-Siegel hat die Erwartungen im ersten Jahr laut Bundesverbraucherministerin Renate Künast deutlich übertroffen. Rund 15 000 Produkte von 750 Unternehmen tragen bereits das neue Etikett, teilte die Grünen-Politikerin am Donnerstag bei der Eröffnung der weltgrößten Messe für Bioprodukte «BioFach» in Nürnberg mit. Der Lebensmitteleinzelhandel habe seit der Einführung des Siegels vor gut einem Jahr ein Umsatzplus von 25 Prozent mit den entsprechenden Produkten erzielt. | Verwendung weltweit (c) picture alliance/ dpa

Immer mehr Menschen ernähren sich von Bio-Fleisch. Aber geht es den Tieren in der biologisch korrekter Haltung wirklich besser als in der konventionellen Massentierhaltung? Und ist Bio gleich Bio, oder gibt es auch innerhalb dieser Haltungsform Unterschiede?

Von Marie Mursall, Klasse 8, Burggymnasium Essen

Das ist nicht so einfach zu beantworten. Ja, die EU hat Richtlinien erstellt, an die sich Landwirte von biologischer Landwirtschaft halten müssen. Dennoch gibt es in den verschiedenen Biobetrieben auch verschiedene Richtlinien. Diese fallen streng oder weniger streng aus.

Damit der Verbraucher sich beim Kauf seiner Produkte orientieren kann, wurde 2001 das sogenannte deutsche Biosiegel nach EG-Öko-Verordnung eingeführt, das unter anderem den Einsatz synthetischer Pflanzenschutzmittel oder Dünger verbietet.

Es begrenzt die Anzahl von Tieren in einem Stall oder schreibt eine bestimmte Fläche pro Tier vor. Außerdem regelt es die Dauer von Tiertransporten. Man kann sagen, dass unter diesem Siegel Mindestanforderungen für die Tiere geregelt werden, damit es den Tieren etwas besser geht als in der Massentierhaltung.

Hingegen handelt es sich bei dem EU-Bio-Siegel um ein Siegel, das nach seinen Bestimmungen nicht viel artgerechter als die Massentierhaltung ist. Dort gibt es zwar auch Beschränkungen. Doch diese gelten als zu gering, um sich grundlegend von der Massentierhaltung zu unterscheiden.

Bei den Siegeln Naturland und Bioland sieht es besser aus. Es handelt sich um private Bio-Verbände, die von sich aus strengere Richtlinien haben, als gesetzlich vorgeschrieben.

Das für die Tiere beste Siegel ist das von Demeter. Dort sind die Beschränkungen der Anzahl von Tieren pro Hektar sehr hoch. Demeter sind auch die Einzigen, die die Enthornung von Rindern ganz verbieten. Alles soll im Einklang mit der Natur sein. Man will die Umwelt so wenig wie möglich belasten sowie die Tier- und Pflanzenarten nicht ausbeuten.

Der Verbraucher muss also, wenn er sich für Bio-Produkte entscheidet, gerade bei tierischen Produkten ganz genau hinschauen, nach welchen Richtlinien sich das auf dem Produkt abgebildete Siegel richtet. Denn dort gibt es zum Teil große Unterschiede.

Um ganz sicher zu gehen, wie es den Tieren geht, bieten viele Bio-Landwirte dem Verbraucher mittlerweile an, sich den Hof selbst anzusehen.

Beitragsbild: picture alliance/ dpa

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