Trump und Caesar – Ähnliche Politik auch nach über 2000 Jahren

Umriss eines Mannes vor dem Trump Tower
Umriss eines Mannes vor dem Trump Tower (c) pexels.com

Aus der Geschichte lernt man, so heißt es oft. Dennoch gibt es auch heute noch Politiker, die so handeln, wie es Diktatoren vor über 2000 Jahren taten. Lena erinnert Trumps Politik an Gaius Iulius Caesar.

Von Lena Hildebrand, Klasse 9c, Walddörfer- Gymnasium Hamburg

Vor einiger Zeit las ich im Hamburger Abendblatt einen Artikel über den Brand im Trump Tower. Ich belas mich weiter über Trump und seine Reaktion auf das Feuer. Dabei musste ich stutzen. Ich wusste nicht woher, aber irgendwie kam mir dieses Verhalten bekannt vor. Na klar! Er erinnerte mich an Caesar.

Kein Wunder! Niemand geringeren behandeln wir momentan im Lateinunterricht. Wir übersetzen seine „Commentarii de Bello Gallico“, die Kommentare zum gallischen Krieg. Er redet dort gewohnt übertrieben in der dritten Person und benutzte diese Schriften, um seine Handlungen zu rechtfertigen.

Trump hat ein anderes Medium auf seiner Seite, über das er sich erklärt: Twitter. Für seine abstrusen Kurznachrichten ist der US-Präsident mittlerweile berühmt.

Und auch bei seiner Einstellung „America first“ lassen sich schnell Parallelen zu Caesar wiederfinden. „America first“ – so dachte auch schon Caesar. Zwar nicht im Sinne Amerikas, aber in dem des römischen Reiches. So schob er zum Beispiel den Angriff der Gallier als Grund für den gallischen Krieg vor, während er tatsächlich aber nur auf die Ausweitung seines eigenen Reiches aus war.

Trump und Caesar waren oder sind beide berühmte Staatsmänner – der eine Präsident der Vereinten Staaten von Amerika, der andere Konsul und Diktator. Beide sind von Mauern begeistert. Trump will an der mexikanischen Grenze eine Mauer ziehen, Caesar an der damaligen römischen Grenze zum Land der Helvetier.

Beide lockten und manipulierten die Wähler. Der Eine mit Wahlversprechen und „alternative facts“, der andere mit „panem et circenes“, „Brot und Spielen“. Die Gesellschaft ist komplexer geworden. Das Volk lässt sich nicht mehr nur mit Brot und Spielen als Wähler locken. Heutzutage braucht es dann doch tiefergreifende Wahlversprechen wie eine Mauer an der Grenze oder die internationale Stellung des eigenen Landes an erster Position.

Die Macht aber, die Caesar damals mit der Ernennung zum Diktator auf Lebenszeit erlangte, stieg ihm schlussendlich zu Kopf. Sein Leben und seine Politikerkarriere endeten in den mittlerweile sprichwörtlichen „Iden des März“. Er wurde ermordet. Trump hingegen kann in zwei Jahren wieder abgewählt werden.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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