Braucht die evangelische Kirche einen neuen Reformator?

leere Kirche von innen
leere Kirche von innen (c) pexels.com

Kirchenbänke sind nur noch spärlich besetzt. Konfirmanden quälen sich zu ihrem Unterricht. Was läuft falsch? Ein paar Änderungsvorschläge.

Von Lily Ahlmann, Klasse 8b, Schiller-Schule Bochum

Nur wenige Menschen gehen noch besonders gern in die Kirche. Viele fragen sich, woran das liegen könnte. Aber wir wissen es doch eigentlich alle oder? Wohl nicht daran, dass eineinhalb Stunden über ein meist uninteressantes Thema geredet wird, oder? Und wahrscheinlich auch nicht daran, dass die Leute sich um 10 Uhr in die Kirche schleppen, nur um im Dämmerlicht einer einschläfernden Stimme zu lauschen? Vielleicht ja doch.

Wie wäre es, wenn im Gottesdienst öfter mal ein aktuelles Thema aufgegriffen werden würde? Vielleicht sind nicht alle Inhalte für den Gottesdienst geeignet. Ich erwarte auch nicht, dass über das aktuelle Kino-Programm oder das Liebesleben von Justin Bieber diskutiert wird, jedoch erscheinen mir viele Themen interessanter als die momentanen.

Außerdem singen die meisten von uns sehr gerne, aber nicht diese alten und teilweise düsteren Beschwörungsgesänge! Es gibt doch auch schönere und schnellere Lieder im Gesangbuch, oder? Tja, und wenn nicht müssen neue geschaffen werden. Ich erwarte auch von niemandem, dass im Gottesdienst Popsongs von Bruno Mars oder Taylor Swift gesungen werden (auch wenn das eigentlich ganz cool währe), nur eben keine Trauerlieder mehr.

Auch die Konfirmanden scheinen keinen Spaß mehr an der Kirche zu haben, denn wie es aussieht bekommen die Pfarrer sie nur noch mit Druck dorthin. So müssen die Kinder 30 Märkchen sammeln, die anschließend in der Bibelburg eingeklebt werden. Ein Märkchen pro Kirchgang, zwei Märkchen pro Küsterdienst. Doch eigentlich haben die Konfirmanden Glück, denn auf der Bibelburg ist sogar Platz für 50 Märkchen.

Wollen wir das wirklich: Spärlich besetzte Kirchbänke und Konfirmanden, die in die Kirche müssen? Ich denke nicht. Vielleicht wird ja doch nochmal was am Gottesdienst geändert. Vielleicht werden bald auch in der Kirche Popsongs von Taylor Swift gesungen.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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