Keine Verschärfung der Waffengesetze. Was muss noch passieren?

Protesters attend a rally at the Federal Courthouse in Fort Lauderdale, Fla., to demand government action on firearms, on Saturday, February 17, 2018. Their call to action is a response the massacre at Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, FL, USA. Photo by Mike Stocker/Sun Sentinel/TNS/ABACAPRESS.COM |

Nach dem Amoklauf in Florida wurde eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA diskutiert – allerdings ohne Erfolg. Warum?

Von Jannick Biastoch, Klasse 10b, Stadtteilschule Oldenfelde, Hamburg

Vor nun vier Wochen ereignete sich ein Massaker in Parkland, Florida, bei dem 17 Menschen – 14 Schülerinnen und Schüler sowie drei Erwachsene – von einem erst 19-jährigen Schüler umgebracht wurden. Als Konsequenz daraus gingen tausende Schüler in Florida und Washington für eine Verschärfung des Waffengesetzes in den Vereinigten Staaten auf die Straße.

US-Präsident Donald Trump traf sich mit betroffenen Schülern, Lehrern und Eltern im Weißen Haus und diskutierte über strengere Waffengesetze. Dort sagte ein Schüler: „Ich kann hier sein. Viele andere meiner Klassenkameraden nicht. Das bringt einen einfach um den Verstand.“ Gegenüber strengeren Kontrollen und einer Änderung der Altersgrenze beim Erwerb von Waffen soll Trump sich offen und verständnisvoll gezeigt haben. Trotz dessen verteidigte er das Waffengesetz und sagte sogar, dass Lehrer mit Waffen ausgerüstet werden sollten. Diese Aussage des amerikanischen Präsidenten löste erneutes Entsetzen und großes Unverständnis aus.

Die Frage, die sich viele Amerikaner stellen, ist, warum Menschen Zugang zu Kriegswaffen haben und warum ausgerechnet so junge Leute. In Bundesstaaten wie zum Beispiel Florida trafen sich einige Überlebende des Massakers mit Abgeordneten. Das Repräsentantenhaus von Florida stimmte einem strengeren Waffengesetz zu, bekam aber eine klare Absage. Vor den Augen mehrerer der überlebenden Schüler lehnten die Abgeordneten der republikanisch dominierten Kammer den Entwurf deutlich ab. Es ging um ein Gesetz, das ein Verbot bestimmter halbautomatischer Gewehre – so wie die bei dem Massaker verwendete AR-15 – eingeleitet hätte. Die Überlebenden sagten dem Sender CCN, sie würden nicht aufgeben, egal wie lange es dauern würde.

Es ist absurd, dass sich immer noch so viele Amerikaner gegen strengere Waffengesetze aussprechen, obwohl schon so viele Attentate passiert sind.

Beitragsbild: picture alliance/AP Images

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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