Das Tennis-Turnier ATP Next Gen Finals Ende letzten Jahres in Mailand sorgte für viel Aufsehen. Das lag wohl an den neuen Tennisregeln, die dort getestet wurden: die No-Ad-Regel und die No-Let-Regel.
Die No-Let-Regel ist sehr simpel. Es soll keine Wiederholung bei Netzrollern beim Aufschlag geben – also bei Bällen, die zunächst das Netz berühren, dann aber ins Feld springen.
Was bedeutet No-Let?
Ich finde diese Regel gut und ich könnte mir vorstellen, dass sie sich durchsetzen wird. Der große Nachteil an der jetzigen Regel ist, dass bei Spielen ohne Schiedsrichter viel zu leicht geschummelt werden kann. Es gibt nämlich viele Situationen, in denen der Aufschläger zu weit vom Ball entfernt ist, um festzustellen ob der Ball nun das Netz berührt hat oder nicht. Wenn der Gegenspieler nun behauptet, der Ball hätte das Netz berührt, kann der Aufschläger gar nicht anders, als ihm zu vertrauen.
Ein Nachteil der Regel ist das schwere Annehmen bei Netzrollern, wobei das Netz den Ball noch in eine andere Richtung lenken kann. Dennoch halte ich die Reglung für gut, da dies nicht allzu oft vorkommt.
Die andere neu getestete Regel, die No-Ad-Regel, ist ein verkürztes Punktesystem. Dabei werden nur bis zu vier anstatt bis zu sechs Sätze gespielt. Bei einem 3:3 wird ein Tie-Break gespielt. Dieser ist ebenfalls verkürzt. Es wird bis Fünf anstatt bis Sieben gespielt und bei einem 4:4 entscheidet der nächste Punkt.
Diese Regelung finde ich völlig unnötig. Zunächst einmal habe ich mich schon an die alten Regeln gewöhnt – Und ich spiele nur seit ungefähr fünf Jahren Tennis. Nun stelle man sich vor, wie das für die Profis – wie Rafael Nadal oder Novak Djokovic- ist, die schon Jahrzehnte lang Tennis spielen. Das kann man schon fast einen anderen Sport nennen.
Bewegen die neuen Regeln mehr Jugendliche zum Tennisspielen?
Mein zweiter Kritikpunkt ist die Länge des Spiels. Ich glaube, dass der Großteil der Tennisfreunde die Fünf-Stunden-Matches in den Grand Slams liebt. Aber mit den neuen Regeln wären solche Matches natürlich nicht möglich. Dieses Problem hatten wohl viele Zuschauer der ATP Next Gen Finals. Viele Matches waren dort gerade einmal eine Stunde lang.
Der Schweizer Tennis-Star Roger Federer meint dazu, die neuen Regeln seien nicht schlecht und würden die Jugend vielleicht mehr zum Tennis bewegen. Trotzdem bin ich klar gegen diese Regelung. Am Schluss gilt also für mich: No-Let? Ja bitte! No-Ad? Nein danke!
Toll!