Hildegard Frank-Tüllmann ist Leiterin des Tierheims Bottrop und betreibt diesen Job schon lange und mit viel Engagement. Wir haben mit ihr gesprochen, um etwas über die Haltung, die Vermittlung, die Kosten und die Krankheiten eines jeden Tieres herauszufinden. Sie hat uns Einblicke in den normalen Alltag eines Tierpflegers in einem Tierheim ermöglicht und mit uns über Hürden gesprochen, die ein jeder Mitarbeiter überwinden muss.
Von Anna Schlicker
Wie viele Tiere halten Sie circa im Tierheim des Tierfreunde Bottrop e.V.? Zusammengezählt leben hier ungefähr 250-280 Tiere, von denen grob aufgeteilt 80 Hunde, 100 Katzen und der Rest Kleintiere, wie Kaninchen, Chinchillas sowie Vögel sind.
Laufen diese Tiere auf dem Gelände frei herum oder bleiben sie in ihren Käfigen? Die Hunde haben ihren täglichen Auslauf, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten, damit jeder von ihnen auch genug Platz auf dem Gelände hat. Die einzigen Tiere, die durchgehend frei herumlaufen, sind unsere zwei Hauskatzen.
Gibt es hier mehr Jungtiere oder mehr ausgewachsene Tiere? Wir halten hier eine bunte Mischung. Wir haben Tiere, die sind grade mal wenige Monate alt, haben aber auch welche, die sind schon 11 Jahre alt.
Fällt es Ihnen schwer, Tiere zu vermitteln? Das ist immer unterschiedlich. Manche Tiere, die sich schlecht vermitteln lassen, sind schon ein paar Jahre hier. Andere dagegen werden schon nach wenigen Wochen von ihrem neuen Besitzer abgeholt.
Wie werden die Tiere denn von Ihnen vermittelt? Wir führen ausgiebige Gespräche mit den angehenden Besitzern und schauen uns an, wie die Tiere untergebracht werden würden. Zusätzlich sprechen wir noch mit dem Hauseigentümer über die Erlaubnis der Tierhaltung. Das Wichtigste ist, dass wir das passende Tier zum passenden Menschen vermitteln. Zusätzlich müssen die Gegebenheiten stimmen, denn einem Anfänger zum Beispiel geben wir nicht direkt einen schwierigen Hund mit. Eine weitere Sache, die beachtet werden muss, ist die Zusammenführung von Mensch und Tier.
Und welche lassen sich gut vermitteln, bei welchen fällt die Vermittlung eher schwer?
Es ist natürlich einfacher, pflegeleichte Tiere zu vermitteln, die schon viel Erfahrung haben. Schlechter hingegen funktioniert die Vermittlung bei größeren Tieren, also großen Hunden, da viele Menschen nicht die Begebenheiten dafür haben. Auch lassen sich Tiere, die schwierig beim Spazierengehen sind, sowie Ältere und Tiere mit Handicap nicht so einfach vermitteln.
Was sollte man alles mitbringen, um in einem Tierheim arbeiten zu können? Als Erstes sollte die Tierliebe ganz groß geschrieben sein. Außerdem sollte man ein Idealist sein. Ein Punkt, der viele Mitarbeiter ab und zu nervt, ist, dass durch Notfälle oder anderes das Ende der Arbeitszeit nicht immer gleich beziehungsweise pünktlich ist. Auch ist eine berufliche Ausbildung aufgrund der Hygienevorschriften notwendig. Und viel Geduld mit den Tieren.
Gibt es denn eine Saison oder ein Zeitpunkt, zu dem die meisten Tiere abgegeben werden? Zu uns werden die Vierbeiner normalerweise das ganze Jahr über abgegeben. Etwas mehr Tiere kommen allerdings vor Weihnachten oder zur Zeit der Ferien bei uns an.
Was passiert mit kranken Tieren? Wenn ein Tier eine schnelle Versorgung benötigt, dann fahren wir mit ihm sofort zum Tierarzt. Wenn die Versorgung jedoch nicht so dringend ist, dann tragen wir das alles in ein Arztbuch ein, das wir dem Tierarzt dann vorzeigen.
Kommt der Tierarzt denn auch regelmäßig? Ja, dreimal wöchentlich untersucht er unsere jeweiligen Sorgenkinder. Die gesunden Tiere werden nur rund einmal die Woche auf ihre Gesundheit überprüft.
Und wer kommt für die Arzt- und Futterkosten auf? Wir sind ein eigener Träger, der Verein Tierfreunde e.V.. Das heißt also, dass wir selbst für die Kosten des Tierheims aufkommen. Zusätzlich veranstalten wir jährlich einen Oster- und einen Weihnachtsbasar, durch die wir uns finanzieren.
Es gibt immer wieder Kritik für Tierheime aufgrund der „nicht artgerechten“ Haltung. Was sagen Sie dazu? Ich denke, dass die Tierheime heutzutage eine gute Ausstattung besitzen, durch die es den Tieren gut geht. Außerdem ist es für die meisten unserer Tiere ja nur eine vorübergehende Haltung. Sie besitzen einen Zwinger und einen Schlafplatz, was meiner Meinung nach völlig ausreicht!
Titelbild: flickr / Isabelle Blanchemain veröffentlicht unter der Creative Commons License CC BY 2.0
Hildegard Frank-Tüllmann ist Leiterin des Tierheims Bottrop und betreibt diesen Job schon lange und mit viel Engagement. Wir haben mit ihr gesprochen, um etwas über die Haltung, die Vermittlung, die Kosten und die Krankheiten eines jeden Tieres herauszufinden. Sie hat uns Einblicke in den normalen Alltag eines Tierpflegers in einem Tierheim ermöglicht und mit uns über Hürden gesprochen, die ein jeder Mitarbeiter überwinden muss.
Von Anna Schlicker
Wie viele Tiere halten Sie circa im Tierheim des Tierfreunde Bottrop e.V.?
Zusammengezählt leben hier ungefähr 250-280 Tiere, von denen grob aufgeteilt 80 Hunde, 100 Katzen und der Rest Kleintiere, wie Kaninchen, Chinchillas sowie Vögel sind.
Laufen diese Tiere auf dem Gelände frei herum oder bleiben sie in ihren Käfigen?
Die Hunde haben ihren täglichen Auslauf, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten, damit jeder von ihnen auch genug Platz auf dem Gelände hat. Die einzigen Tiere, die durchgehend frei herumlaufen, sind unsere zwei Hauskatzen.
Gibt es hier mehr Jungtiere oder mehr ausgewachsene Tiere?
Wir halten hier eine bunte Mischung. Wir haben Tiere, die sind grade mal wenige Monate alt, haben aber auch welche, die sind schon 11 Jahre alt.
Fällt es Ihnen schwer, Tiere zu vermitteln?
Das ist immer unterschiedlich. Manche Tiere, die sich schlecht vermitteln lassen, sind schon ein paar Jahre hier. Andere dagegen werden schon nach wenigen Wochen von ihrem neuen Besitzer abgeholt.
Wie werden die Tiere denn von Ihnen vermittelt?
Wir führen ausgiebige Gespräche mit den angehenden Besitzern und schauen uns an, wie die Tiere untergebracht werden würden. Zusätzlich sprechen wir noch mit dem Hauseigentümer über die Erlaubnis der Tierhaltung. Das Wichtigste ist, dass wir das passende Tier zum passenden Menschen vermitteln. Zusätzlich müssen die Gegebenheiten stimmen, denn einem Anfänger zum Beispiel geben wir nicht direkt einen schwierigen Hund mit. Eine weitere Sache, die beachtet werden muss, ist die Zusammenführung von Mensch und Tier.
Und welche lassen sich gut vermitteln, bei welchen fällt die Vermittlung eher schwer?
Es ist natürlich einfacher, pflegeleichte Tiere zu vermitteln, die schon viel Erfahrung haben. Schlechter hingegen funktioniert die Vermittlung bei größeren Tieren, also großen Hunden, da viele Menschen nicht die Begebenheiten dafür haben. Auch lassen sich Tiere, die schwierig beim Spazierengehen sind, sowie Ältere und Tiere mit Handicap nicht so einfach vermitteln.
Was sollte man alles mitbringen, um in einem Tierheim arbeiten zu können?
Als Erstes sollte die Tierliebe ganz groß geschrieben sein. Außerdem sollte man ein Idealist sein. Ein Punkt, der viele Mitarbeiter ab und zu nervt, ist, dass durch Notfälle oder anderes das Ende der Arbeitszeit nicht immer gleich beziehungsweise pünktlich ist. Auch ist eine berufliche Ausbildung aufgrund der Hygienevorschriften notwendig. Und viel Geduld mit den Tieren.
Gibt es denn eine Saison oder ein Zeitpunkt, zu dem die meisten Tiere abgegeben werden?
Zu uns werden die Vierbeiner normalerweise das ganze Jahr über abgegeben. Etwas mehr Tiere kommen allerdings vor Weihnachten oder zur Zeit der Ferien bei uns an.
Was passiert mit kranken Tieren?
Wenn ein Tier eine schnelle Versorgung benötigt, dann fahren wir mit ihm sofort zum Tierarzt. Wenn die Versorgung jedoch nicht so dringend ist, dann tragen wir das alles in ein Arztbuch ein, das wir dem Tierarzt dann vorzeigen.
Kommt der Tierarzt denn auch regelmäßig?
Ja, dreimal wöchentlich untersucht er unsere jeweiligen Sorgenkinder. Die gesunden Tiere werden nur rund einmal die Woche auf ihre Gesundheit überprüft.
Und wer kommt für die Arzt- und Futterkosten auf?
Wir sind ein eigener Träger, der Verein Tierfreunde e.V.. Das heißt also, dass wir selbst für die Kosten des Tierheims aufkommen. Zusätzlich veranstalten wir jährlich einen Oster- und einen Weihnachtsbasar, durch die wir uns finanzieren.
Es gibt immer wieder Kritik für Tierheime aufgrund der „nicht artgerechten“ Haltung. Was sagen Sie dazu?
Ich denke, dass die Tierheime heutzutage eine gute Ausstattung besitzen, durch die es den Tieren gut geht. Außerdem ist es für die meisten unserer Tiere ja nur eine vorübergehende Haltung. Sie besitzen einen Zwinger und einen Schlafplatz, was meiner Meinung nach völlig ausreicht!
Titelbild: flickr / Isabelle Blanchemain veröffentlicht unter der Creative Commons License CC BY 2.0