Ehrenamt satt – Ein Interview mit der Hamburger Tafel

Tomaten

Alexander Peck, einer der Bundesfreiwilligendienstler, spricht im Interview über sich und seine Arbeit bei der Hamburger Tafel. 

Von Niklas Schulz

Kaum ein soziales Projekt in Hamburg ist so groß und bekannt wie die Tafel. Etwa 100 Mitarbeiter erledigen die tägliche Arbeit, die meisten von ihnen sind Ehrenamtliche. Unterstützt werden sie von Bundesfreiwilligendienstlern und Praktikanten. Insgesamt mehr als 16.000 Stunden im Jahr verbringen die Arbeiter im Einsatz, sammeln Lebensmittel ein und verteilen sie an soziale Einrichtungen.

Wie sieht einer normaler Arbeitstag von dir aus?
Das ist ganz verschieden, aber in der Regel fängt es damit an, dass ich gegen 7:30 Uhr ins Büro der Hamburger Tafel gehe und allen einen „Guten Morgen“ wünsche. Dann kommen die anderen Ehrenamtlichen, bepacken ihre Wagen und liefern die ersten Lebensmittel aus. Ich setze mich erstmal an den Schreibtisch und nehme Anrufe entgegen. Außerdem übernehme ich zusammen mit einem Kollegen Fahrten. Entweder sammeln wir Lebensmittel ein oder verteilen diese an Einrichtungen in ganz Hamburg. Mein Arbeitstag geht normalerweise von 8 Uhr bis 16 Uhr.

Warum hast du dich für den Bundesfreiwilligendienst entschieden?
Um ganz ehrlich zu sein, hatte ich einfach noch keine Idee, was ich nach der Schule machen möchte. Ich hatte noch keinen Ausbildungs- oder Studienplatz in Sicht, welcher mir wirklich gefallen würde. Daraufhin wollte ich mich gerne sozial engagieren, Sinnvolles hier in Hamburg tun.

Warum hast du dich für die Hamburger Tafel entschieden?
Ein Freund von mir hat hier ein Praktikum gemacht und mir davon erzählt, also habe ich geschaut, ob die Tafel Bundesfreiwilligendienstler sucht und habe die Stelle hier erfreulicherweise bekommen.

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Was war deine Motivation dich sozial zu engagieren?
Mir ging es nie sonderlich schlecht in meinem Leben, doch natürlich erfährt man durch die Medien, dass es auch viele Menschen gibt, denen es nicht so gut geht. Dementsprechend wollte ich helfen und den Menschen etwas zurückgeben.

Warum ist soziales Engagement so wichtig?
In Hamburg, aber auch in Deutschland generell, werden es immer mehr Menschen, die Hilfe brauchen. Wir bei der Tafel kommen teilweise gar nicht mehr hinterher bei der Belieferung von sozialen Einrichtungen, weil es mehr und mehr Bedürftige gibt. Deshalb ist es auch so wichtig selbst einzustehen und seinen Mitmenschen zu helfen.

Was magst du an deinem Job besonders gern?
Der Job ist sehr vielseitig, jeden Tag mache ich etwas anderes. Man kommt viel herum in Hamburg, weil sich die Fahrten durch die ganze Stadt ziehen. Hauptsächlich übernehme ich, zusammen mit einem Kollegen, die Sonderfahrten. Das heißt wir fahren zu Firmen, die einmalig Lebensmittel spenden. Man kommt dadurch an viele unterschiedliche Orte, die man aus ganz anderen Perspektiven wahrnimmt. Zum Beispiel holten wir einmal Lebensmittel aus der Europapassage ab, so bekamen wir einen Blick hinter die Kulissen, was wirklich sehr spannend ist.

Weißt du schon, was du danach möchtest?
Ja, ich möchte mich entweder für eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich oder im Zweig Erneuerbare Energien bewerben, doch spannt mich die Arbeit hier ziemlich ein.

Die Hamburger Tafel finanziert sich ausschließlich aus Spenden, sie sind unverzichtbar für die Versorgung Tausender Bedürftiger. Wer spenden möchte, findet die Bankverbindung der Tafel auf ihrer Website. Und wenn ich selber aktiv werden möchte? Einfach anrufen und Näheres vereinbaren!
Tel.: 040 / 51 90 65 72

 

Titelbild: Screenshot des Videos „Der Weg der Tomaten“, YouTube

Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.

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