Afrikanische Schweinepest in Deutschland – Ist das Salamibrot in Gefahr?

Schweinerüssel
Schweinerüssel (c) pexels.com

Übertragung von Wild- zu Hausschwein

Viel ernster ist jedoch die Lage bei Betrieben, die Hausschweine züchten. ASP ist sehr leicht übertragbar. Die Krankheit wird dann übertragen, wenn ein Schwein den Kadaver eines anderen infizierten Schweins aufnimmt. Aber auch schon bei der Berührung eines infizierten Schweins oder dessen Körperausscheidungen kommt es zur Infizierung. So überträgt sich die Krankheit nicht nur von Wildschwein zu Wildschwein, sondern auch von Wildschwein zu Hausschwein.

Das geschieht zum Beispiel, wenn sich die Hausschweine tagsüber auf einer Fläche aufhalten, auf der sich in der Nacht zuvor ASP-erkrankte Wildschweine herumgetrieben haben. Auf der Fläche kann sich noch Wildschwein-Kot befinden, an dem die Hausschweine schnüffeln. Dadurch infizieren sich ein paar Schweine, die wiederum andere Hausschweine anstecken.

Alptraum für Schweinezüchter

Unter Umständen könnte man die infizierten Schweine schnell finden und aussortieren. Doch die Regierung ist trotzdem besonders vorsichtig. Auch schon bei Verdacht auf ein ASP-infiziertes Schwein muss man den gesamten Bestand schlachten. Das Fleisch landet auf dem Müll. Für einen Kleinbauern mit vielen unterschiedlichen Tierarten, darunter ein paar Schweinen, ist das nicht so fatal. Für riesige Zuchtanlagen mit tausenden Hausschweinen bedeutet das das Ende. Da kann man die Angst der Bauernverbände wirklich verstehen.

Ein Salami-Brot mit Folgen

Aber ist das nicht ein bisschen zu streng? Vor allem in Anbetracht der Tatsache, wie viel kostbares Fleisch verloren geht? Aber das Risiko, dass jemand infiziertes Fleisch, zum Beispiel in Form einer Scheibe Salami, hunderte Kilometer von dem infizierten Bereich entfernt aus dem Fenster wirft, ist zu hoch. Dort könnten es dann andere Schweine wieder aufnehmen und sich infizieren.

Der Gedanke an das vergeudete Fleisch schmerzt trotzdem. Und zwar nicht nur die Betreiber von Schweinezuchten in Polen, Rumänien, Tschechien – sondern jetzt bald auch Schweinewirte in Deutschland.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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