Kommentar zur Schließung von 8 Schulen: „Ich bin fassungslos“

Flur einer Schule

Nach der Nachricht „#SaveNSG“ von Daja kam nun die Meldung: Acht Schulen des Erzbistums Hamburg müssen schließen, darunter auch das Niels-Stensen-Gymnasium. Bei uns macht eine Freundin der Schülerin ihrem Ärger Luft.

Kommentar von Virginia, Schülerin des Niels-Stensen-Gymnasiums

Ich bin einfach nur fassungslos, traurig und wütend, dass ganze acht Schulen wegen der Schulden des Erzbistums geschlossen werden. Die Schüler sind ja nicht für die Schulden in Höhe von fast 80 Millionen Euro verantwortlich. Und solch hohe Schulden kommen ja nicht von einfach so. Man müsste doch eigentlich schon früher gemerkt haben, dass man im Minus ist und dass man etwas dagegen unternehmen muss, bevor es zu schlimmen Situationen wie dieser jetzt kommt.

Ob die Schießung der Schulen unbedingt notwendig und die Lösung der Probeme ist, ist dann die andere Frage? Es ist schockierend, dass das Erzbistum statt die katholischen Schulen zu unterstützen, die Schulen einfach schließt und keine andere Möglichkeit sieht Geld zu sparen. Das alles nur, weil Schulen wie das NSG in einem sozial-schwachem Stadtteil liegt. Die Schließung ist ja nur aus einem rein wirtschaftlichen Grund und nicht, weil unsere Schule schlecht ist. Im Gegenteil: Unsere Schule hat ein hohes Niveau und ist staatlich anerkannt. Warum sollte man denn so eine Schule schließen und nicht um ihr Bestehen kämpfen?

Ich finde es einfach nur erschütternd, wie das Erzbistum seine Angebote nur für einkommensstärkere Familien vorhält. Ich finde, dass niemand seine Schule oder seine Bildungsstätte nur wegen mangelnden Geld aufgeben müssen sollte. Schulen sind manchmal mehr als nur der Ort wo man lernt: Eine Schule kann wie deine Familie sein, in der jeder für jeden da ist und sich unterstützt. Ich will diese Art von Familie nicht verlassen müssen oder aufgeben.

Ist eine Person denn jetzt weniger wert, nur weil die Eltern weniger Schulgeld zahlen oder was? Das ist doch lächerlich! Abgesehen davon finde ich, dass Kinder die Möglichkeit haben sollten auch im Süden Hamburgs ein katholisches Gymnasium besuchen zu können. Und selbst wenn man die Schulen schließen muss, jeder jetzt bestehende Jahrgang sollte die Möglichkeit haben, wenigstens sein Abitur beziehungsweise seinen Schulabschluss an der jeweiligen Schule machen zu können.

Wie es nun weitergehen soll, wissen die Schülerinnen und Schüler der Schulen noch nicht. Es wird sich wohl noch zeigen. Bekannt ist allerdings, dass den Schulen auch noch Kindergärten, Kirchen und Altenheime folgen sollen. Mehr Infos auf abendblatt.de

Dieser Text wurde uns in unserem WhatsApp-Kanal „What’s funky“ geschickt.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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