Junge Eltern sind vielen Vorurteilen ausgesetzt – dabei sollte man Verständnis für sie aufbringen. Eine junge Mutter berichtet.
Von Laura Keil, Klasse 12a, Berufskolleg Bleibergquelle Velbert
Willkommen in meinem Leben. Ich bin angehende Erzieherin und mache gleichzeitig mein Abitur. Zeit und Geld für die neueste Mode oder zum Party machen habe ich nicht. Und nebenbei bin ich auch noch Mutter. Kann das funktionieren? Muss funktionieren! Denn eine andere Wahl habe ich nicht mehr. Mein Sohn ist mittlerweile zwei Jahre alt. Manche nennen mich aufgrund meines jungen Alters „Assi-Mutter“. Sie denken, ich würde mich freuen, wenn mein Kind abends schläft, damit ich endlich Alkohol trinken kann. Und meine Freunde sind wohl alle arbeitslos. Ich finde es lächerlich amüsant, welche Klischees mir tagtäglich begegnen.
„Kind angeschafft, um es von anderen erziehen zu lassen“
An einem Tag in der Woche muss mein Kleiner tatsächlich bis 16 Uhr im Kindergarten bleiben aber den Rest des Tages ist er bei mir zu Hause. Drei Tage die Woche müssen wir auch noch ohne seinen Vater auskommen, weil der nach seiner regulären Arbeitszeit noch die Meisterschule absolviert. Nach dem Kindergarten gehen wir ganz klassisch einkaufen, auf den Spielplatz oder die Urgroßeltern versorgen. Abends hilft mein Sohn schon beim kochen und danach kuscheln wir vor dem Fernseher. Aber auch damit mache ich es einigen sicher nicht recht. Schlimm – wie kann ich als angehende Erzieherin meinen Sohn schon fernsehen lassen? Erzieher-Kinder sind die Schlimmsten, heißt es sogar manchmal. An ihnen wird alles ausprobiert und eine ordentliche Erziehung erfolgt nur durch den Kindergarten. Für mein Kind scheinen Hopfen und Malz wohl schon verloren zu sein.
Ein Lächeln entschädigt für alles
Doch ich liebe es, Mutter zu sein. Natürlich ist es anstrengend. Aber ein Lächeln von meinem Sohn lässt mich alle stressigen Momente vergessen. Es braucht viel Planung und Disziplin, um Haushalt, Kind und Schule unter einen Hut zu bringen. Manchmal bleiben Sachen auf der Strecke. Aber das ist egal, solange es nicht mein Kind ist. Ich gebe zu: Ab und an bin ich froh, wenn ich mal kurz meine Ruhe habe, aber das ist Luxus. Vince, mein Schatz, ich liebe dich. Bleib so wie du bist!
Beitragsbild: pexels.com
Junge Eltern sind vielen Vorurteilen ausgesetzt – dabei sollte man Verständnis für sie aufbringen. Eine junge Mutter berichtet.
Von Laura Keil, Klasse 12a, Berufskolleg Bleibergquelle Velbert
Willkommen in meinem Leben. Ich bin angehende Erzieherin und mache gleichzeitig mein Abitur. Zeit und Geld für die neueste Mode oder zum Party machen habe ich nicht. Und nebenbei bin ich auch noch Mutter. Kann das funktionieren? Muss funktionieren! Denn eine andere Wahl habe ich nicht mehr. Mein Sohn ist mittlerweile zwei Jahre alt. Manche nennen mich aufgrund meines jungen Alters „Assi-Mutter“. Sie denken, ich würde mich freuen, wenn mein Kind abends schläft, damit ich endlich Alkohol trinken kann. Und meine Freunde sind wohl alle arbeitslos. Ich finde es lächerlich amüsant, welche Klischees mir tagtäglich begegnen.
„Kind angeschafft, um es von anderen erziehen zu lassen“
An einem Tag in der Woche muss mein Kleiner tatsächlich bis 16 Uhr im Kindergarten bleiben aber den Rest des Tages ist er bei mir zu Hause. Drei Tage die Woche müssen wir auch noch ohne seinen Vater auskommen, weil der nach seiner regulären Arbeitszeit noch die Meisterschule absolviert. Nach dem Kindergarten gehen wir ganz klassisch einkaufen, auf den Spielplatz oder die Urgroßeltern versorgen. Abends hilft mein Sohn schon beim kochen und danach kuscheln wir vor dem Fernseher. Aber auch damit mache ich es einigen sicher nicht recht. Schlimm – wie kann ich als angehende Erzieherin meinen Sohn schon fernsehen lassen? Erzieher-Kinder sind die Schlimmsten, heißt es sogar manchmal. An ihnen wird alles ausprobiert und eine ordentliche Erziehung erfolgt nur durch den Kindergarten. Für mein Kind scheinen Hopfen und Malz wohl schon verloren zu sein.
Ein Lächeln entschädigt für alles
Doch ich liebe es, Mutter zu sein. Natürlich ist es anstrengend. Aber ein Lächeln von meinem Sohn lässt mich alle stressigen Momente vergessen. Es braucht viel Planung und Disziplin, um Haushalt, Kind und Schule unter einen Hut zu bringen. Manchmal bleiben Sachen auf der Strecke. Aber das ist egal, solange es nicht mein Kind ist. Ich gebe zu: Ab und an bin ich froh, wenn ich mal kurz meine Ruhe habe, aber das ist Luxus. Vince, mein Schatz, ich liebe dich. Bleib so wie du bist!
Beitragsbild: pexels.com