Arbeiten als Künstlerin – Auf Umwegen zum Traumjob

Jemand arbeitet in einem Atelier
Jemand arbeitet in einem Atelier (c) pexels.com

Die Künstlerin Andrea Goralsky hat ihr Hobby zum Beruf gemacht. Sie gewährte uns einen Einblick in ihre Kunst und ihren Werdegang.

Von Rahel Schwarz, Klasse 8c, Schiller-Schule Bochum

Fast jeden Morgen verlässt Andrea Goralsky um 7.40 Uhr ihre Wohnung und geht zur Arbeit. Doch sie hat auch ein Atelier mit dem Namen fine art conception. Goralsky ist freischaffende Künstlerin aus Bochum, kreiert dort eigene Bilder und bietet Kunstkurse für Menschen jeden Alter an. Ihr ist es wichtig, dass sich vor allem Kinder ohne strenge Vorgaben künstlerisch entfalten können – nicht so wie an den meisten Malschulen, wo alle das Gleiche machen. Auch Erwachsene können sich in dem hellen Atelier eine Auszeit vom stressigem Alltag nehmen. Aktuell betreut Goralsky vier Kurse mit insgesamt ungefähr 20 Teilnehmern. Zu allen pflegt sie ein sehr freundschaftliches Verhältnis. Von Grundschulkindern über Teenager bis zu Rentnern – jeder kann sich hier mit Ton, Öl oder anderen Materialien austoben und dabei einzigartige Kunstwerke erschaffen.

Unvollkommen vollkommen

Andrea Goralsky sieht keinen großen Unterschied zwischen ihrer Freizeit und ihrem Beruf. „In meiner Freizeit würde ich auch malen“, meint sie. Ihre eigenen Bilder erzeugen einen Eindruck der Unfertigkeit und sind doch vollkommen und einzigartig. Meistens sind bestimmte Stellen absichtlich unvollkommen gelassen, um einen bestimmten Kontrast zu erzeugen. Doch auch filigrane Bleistiftzeichnungen und sogenannte Graffitifenster gestaltet die Künstlerin.

Über Umwege zur Kunst

Nach dem Abitur ging Goralsky für ein Jahr nach Portugal. Danach studierte sie Philosophie, Biologie, evangelische Religion, Kunst und interkulturelle Pädagogik auf Lehramt an der Universität Essen. „Ich habe interdisziplinär studiert, weil ich alles wissen wollte“, sagt die Künstlerin lachend. Doch bis zum Schluss ist sie nicht an allen Disziplinen drangeblieben. Ihr Biologiestudium beendete sie nach der Zwischenprüfung und Religion war ihr zu viel Ethik neben Philosophie. „Kunst auf Lehramt war langweilig und hat meine Erwartungen nicht erfüllt. Nur Philosophie habe ich am liebsten studiert. Das war mein Steckenpferd“, erinnert sich Goralsky heute. Doch auch Philosophie und Pädagogik musste sie nach fünf langen Jahren schweren Herzens aufgeben. Denn da wurde sie an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam aufgenommen.

Den eigenen Stil entwickeln

Sie hatte sich dort auf den Rat einer Bekannten hin beworben. „Ich war sehr zufrieden mit der Ausbildung dort“, berichtet Goralsky und betont: „Es ist eine gute internationale Schule, an der Kunst und Design eng miteinander verbunden sind“. Die Lehrer dort wechseln sich ab, sodass kein Student den Stil des Unterrichtenden auf Dauer kopieren kann. Es gehe dort darum, seinen eigenen Stil zu entwickeln und nicht das zu machen, was andere schön finden. Auch das Niveau an der Akademie ist sehr hoch, wie Andrea Goralsky berichtet: “An anderen Schulen ist es die größte Hürde, aufgenommen zu werden. An der Rietveld Academie hast du bis zum Endexamen den Druck, dass du rausfliegen kannst“.

Nach dem Studium hatte Goralsky eigentlich vor, nach Osteuropa zu reisen – auch Berlin stand zur Wahl. Doch aus privaten Gründen blieb sie schließlich in Bochum. Hier lebt sie als freischaffende Künstlerin mit ihrer Tochter und zwei Wüstenrennmäusen.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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