Weihnachten soll auch für Geflüchtete ein Familienfest sein

Weihnachten bedeutet Nächstenliebe. Dazu sollte auch Verständnis für Randgruppen gehören, denen das Beisammensein mit ihren Liebsten erschwert wird – zum Beispiel Geflüchtete.

Jordis Schlüter, Schiller-Schule Bochum, Klasse 8d

Die Jamaika-Koalition von CDU/CSU, FDP und Grünen ist unter anderem an einem Streit über den Familiennachzug bei Flüchtlingen gescheitert. Sollen Familienmitglieder von Geflüchteten nach Deutschland kommen dürfen? Ich halte es für sinnvoll und fair, dass, wenn zum Beispiel nur der Vater oder nur die Kinder geflohen sind, diese dann ihre Familie nachholen dürfen. Wenn ich mir vorstelle, ich wäre in dieser Situation, alleine in einem fremden Land, ich verstünde die Sprache nicht, hätte keine Familie und keine Freunde bei mir, ich würde verzweifeln.

Minderjährige Kinder können nicht auf sich selbst aufpassen. Sie haben das Bedürfnis, ihre Eltern zu sehen und wissen auch häufig nicht, wie sie mit schweren Situationen, die bei einer Flucht vor Krieg häufig vorkommen können, umzugehen haben. Natürlich sind bereits sehr viele Flüchtlinge in Deutschland und schon diese haben wenig Platz. Aber wie müssen sich Menschen, die alleine geflohen sind und ihre Familie zurückgelassen haben, fühlen, wenn sie hier ganz alleine zurechtkommen müssen?

Weihnachten auch für Geflüchtete zu einer besonderen Zeit machen

Die Meisten sind nicht mal in die neue Gesellschaft integriert. Sie leben ohne Gewissheit wie es ihrer Familie in der Heimat geht, ja, ob diese überhaupt noch lebt. Auch glaube ich, dass die zurück Gebliebenen bei den Verhältnissen in ihrer Heimat sowieso irgendwann versuchen, auch zu fliehen. Durch das koordinierte Nachholen würden sie sicher und ohne Gefahr in Deutschland ankommen.

Jetzt an Weihnachten ist für uns Deutsche die Familie besonders wichtig. Alle wollen gemeinsam feiern und sich sehen. Wie schlimm wäre es für uns, an Weihnachten alleine zu sein! Und auch wenn für viele Flüchtlinge Weihnachten keine besondere Zeit ist, vielleicht wird es ja zu einer, wenn bis dahin die Familien wieder zusammen sein dürfen!

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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