Meinung

Hallo, I bims, dein altes Lieblingswort

Ehrenmann / Ehrenfrau
Alle Jahre wieder lässt Langenscheidt das Jugendwort des Jahres wählen. Schon jetzt ist eins klar: Danach wird niemand mehr ohne Ironie in der Stimme dieses Wort benutzen.

Trotzdem ist es ein guter Anlass die Kreativität von jungen Menschen in Deutschland zu feiern. Denn es zeigt sich ebenfalls jedes Jahr aufs Neue, dass diese Jugendwörter nicht etwa die Sprache verkommen lassen, sondern auf den Punkt bringen, was vorher umschrieben werden musste, oder zusammenfassen, was vorher drei Worte brauchte. Wenn man sich also daran gewöhnt, dass das Projekt „bestes Jugendwort“ nach der Wahl vorbei ist und an einem neuen „gearbeitet“ werden muss, dann lässt sich das Ganze gut ertragen.

Denn andernfalls fällt einem sonst auf, dass diese ganze Geschichte eine einzige Werbeveranstaltung für das Buch „100 Prozent Jugendsprache“ ist. Wobei man sich meiner Meinung nach gut fragen darf, wie viel Jugendsprache wohl in einem Lexikon noch stecken kann. Schauen wir also mit wissenden Lächeln im Gesicht auf die Top 10 und den Gewinner – sie werden niemals so schnell Bücher drucken können, wie wir unsere Sprache ändern.

Die Top 10 Jugendwörter des Jahres 2018
Auch im Jahr 2018 hat es der Liebling der Internetgemeinde „verbuggt“ nicht geschafft die Jury zu überzeugen. Sie entschied sich für „Ehrenmann / Ehrenfrau“ – auch schön!
Diese zehn Wortschöpfungen haben es ins Finale geschafft. Der Favorit der Internetgemeinde „geht fit“ konnte aber vor der Jury nicht bestehen. Die entschied sich für „I bims“ und stellte sich damit wieder gegen die Abstimmung.

Dieser Beitrag wurde am 20. November 2018 aktualisiert.

Als ich mit der Schule fertig war, wollte ich nur einen Job, der mir nie langweilig wird. Die Kulturszene, dachte ich mir, ist doch eine Szene voller Wandel. Deswegen habe ich Kulturarbeit studiert. Später habe ich festgestellt, dass es im Journalismus noch mehr Abwechslung gibt, weil man stets auf der konkreten Suche nach den neuen heißen Themen ist. Doch weil über Vergangenheit und Gegenwart schon so viel geschrieben wird, studiere ich nun Zukunftsforschung und schaue, ganz ohne Glaskugel, in die Zukunft.

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