Schüler gegen Lehrer: Wem gehört der Klassenraum?

Ein leeres Klassenzimmer

Geht es nach dem Lehrraumprinzip, müssen die Schüler rennen. Beim Klassenraumprinzip hetzen die Lehrer von A nach B. Was ist besser? Eine Auseinandersetzung.

Von Mevize Meryem Candan, Klasse 8, Heisenberg-Gymnasium, Gladbeck

Sobald es klingelt, herrscht auf vielen Fluren nordrhein-westfälischer Schulen Chaos. Der Grund dafür: Dort herrscht das Lehrraumprinzip. Das bedeutet, dass ein Klassenraum einer Lehrerin beziehungsweise einem Lehrer zugeordnet wird. Diese Lehrkraft unterrichtet, mehr oder weniger, ausschließlich hier – die Klassen kommen zu ihr. Die Lehrer können ihren Raum gestalten und haben ihre Materialien vor Ort. Während die Schüler zwischen den Unterrichtsstunden die Räume wechseln, bereiten sie sich auf die nächste Unterrichtseinheit vor.

An anderen Schulen in Deutschland wird das Klassenraumprinzip praktiziert. Das bedeutet, dass ein Raum der Klasse gehört, die Lehrer also in den Pausen wechseln müssen. Die Schüler hingegen können ihre Lehrbücher im Klassenraum lassen und haben leichtere Schulrucksäcke. Das Klassenraumprinzip gibt den Schülern die Möglichkeit, den Raum zu gestalten, was für das Wohlbefinden der Schüler in der Schule sorgen kann. Einzig die Fachräume, etwa der Kunstraum, sind hiervon ausgeschlossen. Hier müssen die Schüler den Unterrichtsraum wechseln.

Es gibt vielleicht eine Lösung

Aber welche Variante würden die Schüler bevorzugen? Eine Umfrage an unserer Schule hat ergeben, dass die Mehrheit der Schüler das Klassenraumprinzip präferiert, weil sie der häufige Raumwechsel stört. Es könne auf den Fluren durch Schubserei Streit entstehen. Auch die Lehrer haben geäußert, die Sorgen der Schüler verstehen zu können. Dennoch sprechen sich viele von ihnen für das Lehrerraumprinzip aus, weil sie ihre Materialien für den Unterricht immer parat haben. So könne der Unterricht pünktlich begonnen werden. Mitunter schaffen es die Schüler jedoch nicht rechtzeitig in den neuen Klassenraum. Der entscheidende Punkt sei nach der Meinung der Lehrer aber, dass die Räume ordentlicher und sauberer gehalten werden können.

Es gibt vielleicht eine Lösung: In den Vereinigten Staaten ist das Lehrerraumsystem die Regel. Dort wird durch eine Zeiteinteilung das Durcheinander auf den Fluren vermieden. Es sind nicht – so wie bei uns – alle Schüler gleichzeitig auf den Fluren, sondern zu unterschiedlichen Zeiten. So wird das Gedrängel vermieden.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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