Meinung

Warum die Anschuldigungen der Jagdgegner nicht stimmen

Jäger als Mörder zu beschimpfen, findet unser Autor falsch.
Unser Autor ist Jungjäger und die Beschuldigungen als Mörder und Tierquäler leid. Warum es in der Jagd nicht um Blutrausch, sondern um Artenschutz geht, argumentiert er hier.
Adrian Bock, Klasse 10a, Stadtteilschule St. Georg in Hamburg

Unter Jägern, aber auch in der Presse, wird das Thema „Jagdgegner“ immer wieder behandelt. Sogenannte Jagdgegner stellen Jäger als Mörder und Tierquäler dar, sie zerstören Jagdeinrichtungen und versuchen alles in ihrer Macht stehende, damit die Jagd nicht stattfinden kann. Der Hass auf Jäger geht so weit, dass die Jagdgegner billigend in Kauf nehmen, dass sich Jäger durch angesägte Hochsitze schwer verletzen.

Hierbei wird völlig verkannt, dass die Jäger gesunde Nahrung produzieren und den Wildbestand regulieren. Sie schützen somit den Wald und die Natur! Bei diesem Sachverhalt die Jäger als Mörder zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach ziemlich respektlos. Schließlich schützen sie nicht nur die Natur, sondern sie beschützen auch ihre Mitbürger vor Plagen und Seuchen.

Jagd verhindert Seuchen und Plagen

Hier sei nur ein Beispiel genannt: Wenn die Jäger keine Füchse schießen würden, würden die Füchse als Kulturfolger zur Plage werden und in großer Zahl unsere Dörfer und Städte besiedeln. Dadurch würden häufigere Bisse und damit verbundene Krankheitsübertragungen wie Tollwut oder der Fuchsbandwurm einhergehen. Ich persönlich glaube nicht, dass Jagdgegner dies in Kauf nehmen wollen würden.

Ein anderes Beispiel ist der Bestand der Wildschweine. Auch Wildschweine würden ohne Jagd zur Plage werden. Als Kulturfolger fallen sie heute schon in Rotten in Dörfer und Städte ein und verwüsten ganze Gärten. Aber auch Landwirte hätten ohne Jagd auf Wildschweine noch viel mehr Schäden an ihren Ernten und müssten um ihre Existenz fürchten. Davon wären wiederum wir als Verbraucher getroffen: Eine geringere Ernte von Getreide und Gemüse würde zu einer Preissteigerung führen. Schließlich würden die Wildschweine ohne Bejagung jegliche Angst vor Menschen verlieren, was zu einer Bedrohung für die Stadt- und Landbewohner werden könnte. Denn viele unterschätzen, wie wehrhaft das Wildschwein doch ist.

Jagdgegner sollten sich besser informieren

Insgesamt empfinde ich die Behauptung der Jagdgegner ziemlich frech: Sie kritisieren auch die Freude des Jägers nach dem Schuss. Aber ich glaube, die Freude ist nur das Wegfallen der Anspannung, die vor dem Schuss herrschte. Bei der Jagd muss vieles beachtet werden. Der Jäger muss sauber und tödlich treffen und darf keinen anderen gefährden. Wenn einem dies alles glückt und so zusätzlich noch Nahrung gewonnen wurde, finde ich, dass man sich freuen kann. Daher würde ich alle Gegner der Jagd bitten, sich zunächst einmal mit der Sicht der Jäger vertraut zu machen, bevor sie andere beileidigen oder sogar Einrichtungen mutwillig zerstören.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.