Interview

Die Lochis: „Wir waren schon immer Rampensäue“

Die Lochis in einer Telefonzelle

Selbst wenn sie wollten, Die Lochis können gar nicht mehr anders, als im Mittelpunkt zu stehen. Ein Interview mit den berühmtesten Zwillingen Deutschlands.

Von Anastasia Barner

Seit acht Jahren sind die Zwillinge Heiko und Roman Lochmann berühmt als YouTuber, Sänger und haben sogar schon einen Film rausgebracht. Im Interview beweisen die 19-jährigen Workaholics: Sie sind nicht nur unglaublich nett, sondern trotz ihres Ruhms auf dem Boden geblieben.

Euer neues Album wird „Whatislife“ heißen. Was hat euch inspiriert?
Roman: Das Album ist wie ein Soundtrack fürs Leben, an dem wir zweieinhalb Jahre geschrieben haben. Den ganzen Wahnsinn den wir erlebt haben, das ständige Reisen, immer wieder neue Leute und Orte kennenlernen – das haben wir alles in der Musik verarbeitet. Das Album dient als Wegbegleiter durch den Alltag. Für jede Situation gibt es den passenden Song.

Ihr wart für die Aufnahmen in den renommierten Karma Sound Studios in Thailand. Wie war das?
Heiko: Megakrass! Manche denken bestimmt, wir haben dort nur Urlaub gemacht und am Pool gechillt, aber in Wirklichkeit waren die sechs Wochen von morgens bis abends durchgeplant. Wir hatten auch immer noch Personal Training für „Let’s Dance“, um uns darauf vorzubereiten.

Hattet ihr trotzdem ein wenig Zeit, Thailand zu erkunden?
Roman: Eigentlich nicht. Wir konnten Thailand nicht so kennenlernen, wie wir es uns gewünscht hätten. Aber wenn wir unterwegs waren, um Musikvideos zu drehen, oder morgens joggen waren, haben wir ein wenig die Umgebung gesehen.

Auch wenn sie für die Aufnahmen in Thailand waren, ihre Musik sei dadurch nicht orientalischer geworden ist. Dennoch beschreiben sie ihre Zeit dort als wahnsinnig inspirierend. Der Song „Zu jung“ spiegelt die Magie der Zeit wieder.

Ihr reist viel. Wo seid ihr am liebsten?
Roman: Zu Hause. Obwohl wir dort nicht oft sind. Und im Tourbus. Ich kann nirgendwo besser schlafen als da.

Richtet sich euer neues Lied „Nice dass du dabei bist“ an eure Fans oder aneinander?
Heiko: Für uns war es auf jeden Fall ein Song für die Fans. Wenn wir den Song bei Konzerten spielen, dann ist das ein bisschen wie bei der WM. Alle ziehen auf einmal an einem Strang und fühlen sich verbunden. Aber er richtet sich auch an unsere Crew und Freunde.

Ihr seid selbst sehr früh berühmt geworden. Habt ihr dennoch ein Vorbild?
Roman: Ein klassisches Idol haben wir nicht. Wir haben vor allem Inspiration – ob die jetzt von Bruno Mars kommt oder von unserer Omi.

Vermisst ihr es manchmal, anonym zu sein?
Beide: Ja!
Heiko: Aber wenn ich mich entscheiden müsste, dann für das öffentliche Leben. Wir waren schon immer Rampensäue. Obwohl wir auch mal unsere introvertierten Momente haben.

„Wissen ist einfach geil!“
Heiko Lochmann

Würdet ihr gerne studieren?
Heiko: Auf jeden Fall. Aber nicht in den nächsten zehn Jahren. Ich hätte richtig Bock, mit 50 oder 60 Psychologie oder Astrophysik zu studieren. Wissen ist einfach geil!
Roman: Ich habe es nicht vor, und wir haben gerade einfach keine Zeit dafür.

Viele Jugendliche wollen Vlogger werden. Ist das empfehlenswert?
Roman: Viele stellen sich das einfacher vor, als es eigentlich ist. Aber wenn man das macht, was man liebt, ist das schon mal gut. Man muss vor allem damit anfangen.
Heiko: Es ist es unserer Meinung nach allerdings schwerer geworden. Wir machen das nun schon seit acht Jahren. Mittlerweile gibt es so viele, und selbst wir verlieren den Überblick. Dagi oder Bibi machen das zum Beispiel auch schon ewig. Und es gibt manche, die ein Jahr gehypt werden – und dann war es das.

Welche Frage könnt ihr gar nicht mehr hören?
Heiko: Früher war es: „Wie hat das alles begonnen?“ Und heute: „Beschreibt euch in drei Worten.“ Oder: „Was nervt euch an eurem Bruder am meisten?“ Wir sind so gleich, und es ist so schwer, diese Frage zu beantworten.

Oh, I am feeling so funky! Seit ich denken (oder besser gesagt schreiben) kann, interessieren mich Menschen und deren Geschichten. Ob es nun John Cena oder mein Großvater ist – jede Story ist es wert erzählt zu werden. Ich gebe denjenigen eine Stimme, die gehört werden möchten. Zu dem arbeite ich für das Konferenzformat TEDx in einer Agentur. Irgendwas mit Medien eben. Bin ja auch echte Berlinerin.