Bringt’s das? Die kreidefreie Schule als Zukunftsmodell?!

Maedchen vor Tafel
Maedchen vor Tafel (c) pexels.com

Digitale Medien sind die Zukunft

Aber eine kreidefreie Schule hätte nicht ausschließlich negative Seiten. Die Nutzung vielseitiger Medien wäre für die nachfolgende Generation von großem Nutzen. Nur 30 Prozent der Achtklässler besitzen heute einfachste Computerkenntnisse. Eine erschreckend niedrige Zahl, besonders angesichts der stetig wachsenden Bedeutung von digitalen Medien im Berufsleben. Anhänger einer Digitalisierung erhoffen sich ebenfalls mehr schulisches Interesse von den „digital natives“. Der Gedanke dahinter: Schüler, die ohnehin stets mit elektronischen Geräten kommunizieren, entwickeln mehr Interesse, wenn einige dieser Medien in den schulischen Unterricht mit einbezogen werden.

Kreide macht krank

Ein anderer Punkt, den Viele unterschätzen, ist die hohe Kreidestaubbelastung die in einigen Klassenzimmern herrscht.
Hört sich harmlos an, kann aber gefährlich sein. Tatsächliche körperliche Folgen konnten bislang zum Glück noch nicht verzeichnet werden. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass Langzeitschäden ausgeschlossen werden können. Calcit – so wird der feine Kreidestaub genannt – kann sich in der Lunge ablagern, weil diese mit dem Abbau überfordert ist. Dies ist der Fall, wenn der Kreidenutzer an einer Erkältung oder einer Bronchitis leidet.

Keine Kreide, keine Kontrolle

Doch wer nur einmal mitansehen hat, wie der Unterricht mit Schülern in einem Computerraum abläuft, dem kommen schnell Zweifel an der Effizienz der digitalen Arbeitsweise: Schüler tuscheln, abgeschirmt durch die großen Monitore, miteinander über außerschulische Themen, haben Probleme, mit dem Computer umzugehen oder besuchen Internet-Seiten die, vorsichtig ausgedrückt, nicht ganz zum Unterrichtsthema passen. Lehrer verlieren in diesem Moment oft die Kontrolle über ihre Schützlinge. Die immer größer werdenden Schulklassen tragen darüberhinaus nicht gerade zur Verbesserung oder Lösung des Problems bei.

Das Ende der Bücher?

Durch die Digitalisierung an Schulen sehen Experten außerdem auch das Ende der Schultaschen und Rucksäcke näher rücken. Der Unterrichtsstoff aller Schuljahre könnte auf einer Schul-Cloud, also einer riesigen Datenwolke, gespeichert werden, sodass jeder Schüler Zugang zu den Informationen hätte. In so einem Fall würden Schulbücher überflüssig werden und die Abschaffung aller Bücher wäre vorstellbar. Dies ist eine Idee, die Schülern sicherlich zu Gute kommt, denn die Menge an dicken Büchern und Heftern nimmt zu – und damit auch das Gewicht der Schulmappen. Doch bedeutet das Ende von Büchern nicht auch das Ende einer Hochkultur?

Insgesamt also ein verzwicktes Thema, das man sehr kontrovers diskutiert kann. Ob Schüler in Zukunft tatsächlich auf Papier, Kreide und Bücher verzichten müssen, steht aber noch in den Sternen.

Beitragsbild: pexels.com

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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