Surfen auf der perfekten Welle: Wie funktioniert Wellenreiten?

Surfer unter einer Welle
Surfer unter einer Welle (c) pexels.com
Viele von euch haben bestimmt schon einmal vom Wellenreiten gehört. Doch was genau ist das eigentlich? Und was braucht es dazu?
Von Lara Marie Hintze, Klasse 9b, Gymnasium Ohlstedt, Hamburg

Beim Wellenreiten, also beim Surfen, lässt man sich durch den Antrieb einer Welle über das Wasser tragen. Dies geschieht mit einem speziellen Surfboard. Das Brett besitzt Finnen, die kleiner als beim Windsurfen sind.

Oftmals sieht man in Filmen das schwerelose Abreiten einer Welle. Doch so einfach ist es gar nicht. Technik, Erfahrung und Fitness sind die Punkte, an denen man arbeiten muss, um eine Welle erfolgreich abzureiten. Alleine schon das Rauspaddeln aufs offene Meer hinaus stellt Surfanfänger vor ein großes Problem.

Die Anfänge

Als erstes aber braucht man aber das richtige Material, das aus einem Surfboard, dem zugehörigen Surf Wax, einer Leash, auch Fangleine genannt, und einem Wetsuit besteht.

Beim Wellenreiten paddelt man ins sogenannte Line Up, den Punkt im Wasser, an dem man auf die richtigen Wellen wartet. Hat man die richtige Welle entdeckt, paddelt man im richtigen Moment los, um Geschwindigkeit aufzubauen. Holt die Welle einen ein, hebt sie das Ende des Boards an und die Brettspitze senkt sich ins sogenannte Wellental. In diesem Moment fängt die Gleitfahrt an und man beginnt mit dem Take off, dem Aufspringen auf das Surfboard, und fährt die Welle ab. Beherrscht man diesen Bewegungsablauf, kann man noch verschiedene Techniken üben beziehungsweise einbauen.

Einen Schritt weiter

Als erstes sollte man das Trimming üben. Man belastet den hinteren Teil des Boards, sodass man abbremst oder lenkt. Dann verlagert man sein Gewicht auf die Brettspitze, damit die Gleitfahrt schnell bleibt oder wieder schneller wird.

Beherrscht man das, kann man mit dem Turning fortfahren. Turning bedeutet, dass man in eine bestimmte Richtung lenkt. Hierbei setzt man das schon geübte Trimmen ein. Durch die Drehung des Blickfeldes und der Schulter führt man das Board in die gewünschte Richtung. Wenn man ein erfahrener Surfer ist, kann man natürlich mehrere Turns in einer Welle machen. Eine „Down the Line“ abgerittene Wellenschulter ist auch ein beeindruckendes Erlebnis. Dies bedeutet, dass man durch den Bogen der gebrochenen Welle fährt.

Das Material

Auch die verschiedenen Board-Typen sind ein wichtiger Punkt beim Wellenreiten. Das Fishboard ist ein Zusatzbrett für kleine oder schwache Wellen. Es kann aber auch ein gutes Übergangsbrett sein für Aufsteiger, die das Shortboarden erleben wollen. Das Shortboard ist sehr wendig und bei fast allen Bedingungen einsetzbar. Jedoch nur mit dem entsprechenden Fahrkönnen. Das Hybrid hat eine optimale Zwischengröße, um auf noch zu kleine Shortboards umzusteigen und zusätzlich noch ein super Allroundbrett. Als Semi Gun bezeichnet man ein etwas längeres Shortboard, das nicht so wendig aber kontrollierbarer ist.

Perfekt für Anfänger ist das Malibuboard, das auch als Funboard bezeichnet wird. Es ist breitflächig, hat viel Volumen und ist leicht zu beherrschen. Das Longboard ist die Mutter aller Surfboards. Es ist sehr dünn und wendig. Längere Boards gleiten schnell an, also laufen schnell in der Welle mit. Dafür sind sie nicht so wendig wie die kürzeren Boards.

Respekt ja, Angst nein

Man braucht jedoch nicht nur das perfekte Material sondern auch der Surfer selbst sollte eine gute Einstellung haben. Man sollte nie vergessen, dass das Meer stärker als jeder Surfer ist. Wir dürfen niemals den Respekt vor ihm verlieren. Angst ist in Ordnung, doch diese Angst sollte einen nicht blockieren. Wenn man auf dem Wasser ist, sollte man die Situation möglichst kontrolliert halten und wenn mal etwas passiert, Ruhe bewahren.

Auch das Aufwärmen sollte man nie vergessen. Ein paar Minuten joggen und ein bisschen dehnen schadet niemandem und ist viel besser als sich etwas zu zerren. Denn beim Wellenreiten braucht man so ziemlich alle Muskeln des Körpers sowie Ausdauer und Kraft. Wellenreiten ist ein sehr anspruchsvoller Sport und man wird auch an seine Grenzen stoßen. Doch aufgeben sollte man nicht.

Ich selbst lebe sozusagen in einer Surfer-Familie und zurzeit besitzen wir vier Wellenreiter, zwei Stand-up-Paddle Boards mit entsprechendem Zubehör und etliches Windsurf-Material. Wir fahren jedes Jahr mindestens drei Wochen nach Dänemark, weil dort sehr gute Bedingungen zum Wellenreiten sind. Ich selbst möchte nicht wissen, wie oft ich schon von den Wellen gewaschen wurde. Auch wenn man mal gewaschen wird, sollte man nicht aufgeben sondern weitermachen, denn „Übung macht den Meister“!

Beitragsbild: pexels.com

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