Die Wohneigentumsquote in Deutschland liegt trotz des stetigen Anstiegs in den letzten Jahren laut LBS Research bei etwa 53 Prozent. Nur in der Schweiz lebt mit etwa 44 Prozent ein geringerer Anteil der Bevölkerung in den eigenen vier Wänden.
Von Andreas Grasmück, Klasse 17-1, BBA – Akademie der Immobilienwirtschaft, Berlin
In Berlin waren es im Jahr 2013 gerade einmal 14,8 Prozent. Die Süd-Ost-Europäischen Staaten, Spitzenreiter ist unter anderem Rumänien mit etwa 97 Prozent, haben laut dem LBS Research mit Abstand die höchsten Wohneigentumsquoten. Das ist auf die umfangreichen Privatisierungen nach dem Kommunismus zurückzuführen. Vom europäischen Durchschnitt von etwa 71 Prozent ist Deutschland weit entfernt. Doch woran liegt das?
Die Gründe des hohen Mieteranteils sind unter anderem historisch bedingt. Infolge des zweiten Weltkrieges wurden etwa 20 Prozent des Wohnungsbestandes in Westdeutschland zerstört. Im Jahr 1950 fehlten dem Staat bereits 4,5 Millionen Wohnungen. Zu dieser Zeit wurde daher anstelle von Privatisierung sozialer Wohnungsbau gefördert.
Vor allem die Tatsache, dass Deutschland sehr dicht besiedelt ist und es dementsprechend viele Geschosswohnungen gibt, begründet den hohen Mieteranteil in Deutschland. Auch die zahlreichen Neubauwohnungen sind überwiegend zur Vermietung vorgesehen.
Zum anderen ist es für den Normalverbraucher durch die stetig ansteigenden Preise für den Bau oder den Kauf einer Wohnimmobilie nahezu unmöglich geworden, Eigentümer in einer attraktiven Wohnlage zu werden. Lediglich in ländlichen Regionen scheint das Wohneigentum für einen Normalverdiener noch finanzierbar zu sein. Dort ist die Nachfrage wesentlich geringer.
Hinzu kommt, dass die Mieter in Deutschland, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, unter besonderem Schutz stehen. Die Gesetzgebung ist eher mieterfreundlich. Regelmäßig passt man sie zu Gunsten des Mieters an. Ein bekanntes Beispiel ist die Einführung der Mietpreisbremse.
Letztendlich gibt es sowohl für das Wohneigentum als auch für die Miete einer Immobilie Vorteile. Auf der einen Seite die Wertanlage und Vorsorge für das Alter in Form von Wohneigentum. Auf der anderen Flexibilität und Unabhängigkeit durch das Leben in einer Mietimmobilie.
Beitragsbild: pexels.com
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Letztendlich gibt es sowohl für das Wohneigentum als auch für die Miete einer Immobilie Vorteile. Auf der einen Seite die Wertanlage und Vorsorge für das Alter in Form von Wohneigentum. Auf der anderen Flexibilität und Unabhängigkeit durch das Leben in einer Mietimmobilie.
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