„Max wird Beckmann“

Auf einem weißen Canvas liegen drei Pinsel, die in roter, oranger und gelber Farbe getunkt sind. Der Canvas ist teils bemalt.
Max Beckmann inspiriert mit seiner Kunst heute noch Menschen in der Sonderausstellung, die ihm in Braunschweig gewidmet wurde.

Eine Sonderausstellung im Herzog Anton-Ulrich-Museum.

Lorin Tekgül, Klasse 8B, Hauptschule Sophienstraße, Braunschweig

Max Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren, verstorben ist er am 27. Dezember 1950 in New York City. Er war ein deutscher Maler, Bildhauer, Grafiker, Autor und Hochschullehrer. Seine Eltern verließen Braunschweig und kehrten mit dem elfjährigen Max wieder nach Braunschweig zurück. Sein Vater verstirbt kurz nach ihrer Rückkehr und Max entdeckt seine Liebe für die Kunst. Sein Onkel, der zu dem Zeitpunkt bereits sein Vormund war, erlaubte ihm die Schule zu verlassen und sich ganz der Kunst zu widmen. Max hat ihn durch seine ständigen Fortschritte in der Malerei davon überzeugen können, dass die Kunst für ihn wichtig ist. Geschafft hat er das, indem er ein Portrait von seinem Onkel malte.

Max fühlte sich zu der Braunschweiger Landschaft hingezogen und verewigte sie auf seinen Bildern. Mit einem Bild von Riddagshausen gewann er einen Preis. Er holte sich immer wieder neue Anregungen aus dem Stadtleben. Er ging in der Stadt spazieren und zeichnete, das was er sah, in ein Notizbuch. So verewigte er Frauen, Männer, Kinder und Tiere aus Braunschweig. Darunter ist auch ein Dienstmann, der auf einem Marktplatz auf Arbeit wartete oder ein Mann, der sich unbeobachtet fühlte und an einem Zaun erleichtert hat. Es sind einfache Alltagsszenen, die Max Beckmann skizzierte. Beeindruckt und fasziniert ist er besonders von den Gemälden, Skulpturen und Kunstgegenständen im Herzog Anton-Ulrich-Museum. Er besuchte es sehr oft, um sich Ideen und Inspirationen für seine Bilder zu holen.

Ich beschloss das Herzog Anton-Ulrich-Museum selbst zu besuchen, um zu sehen, ob es mich auch inspiriert. Ich möchte mich in Max hineinversetzen. Frau Maren Peters, eine Museumpädagogin, unterstützt mich bei der Umsetzung meiner Idee. Bei dem Besuch der Sonderausstellung stellen wir fest, dass es kein Foto von Beckmanns Vater gibt. Von allen anderen Familienmitgliedern gibt es jedoch Fotos. Beckmann war sehr kritisch mit seinen Bildern. Er bezeichnete ein Selbstportrait von sich als schlecht und warf es weg. Er übte so lange bis seine Werke seine Zustimmung fanden. Der Betrachter der Bilder stellte eine Verbesserung seiner Malweise fest. Die Striche wurden feiner und auch die Schattierungen erfüllten ihren Zweck. Das ist sehr deutlich in einem Portrait des Onkels zu erkennen.

In der Malweise von Beckmann kam es zu einer drastischen Veränderung nach dem Tod seiner Mutter. Er malte ein Bild einer toten Person, von der sich mehrere Leute verabschieden. Man sieht den Menschen auf dem Bild die Trauer und den Schmerz an. Beckmann malte das Bild sehr verschwommen und man erkennt die einzelnen Personen nicht. Der Schmerz und die Trauer lassen alles auf dem Bild verschwimmen.

Nun kommen wir zu dem Bereich der Sonderausstellung, der die Bilder zeigt, in denen Beckmann sich von anderen Bildern Anregungen geholt hat. Wir stehen vor dem Bild auf dem Jesus von Johannis dem Täufer getauft wird. Jesus hat Beckmann dazu inspiriert, dass er ihn in sein Bild der Sintflut eingearbeitet hat. Er fügte Jesus in eine Menschenmenge ein, die sich aus einer Sintflut ans Ufer retten kann. Damit wir uns noch besser in die Szene hineinversetzen können, stellen wir die Szenen der Bilder nach und schon können wir erkennen, welche Figur Jesus sein soll. Jetzt suchen wir weitere Bildmotive, die wir in unsere Bilder einarbeiten können. Wir entscheiden uns für Adam und Eva. Auf den Kopiervorlagen von Adam und Eva bleiben diese in ihrer Haltung unverändert. Wir überlegen uns nun, was wir an den Figuren verändern können. Sie bekommen Kleidung an und der Hintergrund wird verändert. Mal sind sie nun in einer Gaststätte, in einer Bar oder auf dem Sportplatz.

Das Herzog Anton-Ulrich-Museum hat bei dieser Sonderausstellung mit dem Staatstheater zusammengearbeitet. So wird das Theaterstück „Die Geschichte eines Soldaten“ vor den Original Beckmann Bildern im Museum aufgeführt. Wir fanden es spannend uns einem Künstler mal auf diese Art und Weise zu nähern.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.