Bereits zum 13. Mal hat der Langenscheidt-Verlag das „Jugendwort des Jahres“ bekanntgegeben. Seit 2020 können Jugendliche „ihr“ Jugendwort des Jahres online wählen. Gewonnen hat in diesem Jahr mit 43 Prozent das Wort „smash“. Und auch in diesem Jahr gibt es unterschiedliche Meinungen zu der Bekanntheit und der Bedeutung des Wortes – und der Aktion selbst. Ein Kommentar darüber, warum nicht jeder das Wort „smash“ kennen muss und warum die Wahl zum Jugendwort durchaus eine Berechtigung hat.
Larissa Menne, funky-Jugendreporterin
Dass viele Erwachsenen das Wort „smash“ nicht kennen, ist nicht verwunderlich: Es wird vor allem auf TikTok und bei dem Smartphone-Spiel „Smash or Pass“ verwendet. Und Erwachsene sind in beiden digitalen Ecken wohl eher selten anzutreffen. Im Vergleich zu anderen Wörtern, die zur Auswahl standen, und den Siegerbegriffen der vergangenen Jahre ist „smash“ also ein Wort, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene auch wirklich benutzen. Das erklärt auch, dass „smash“ mit 43 Prozent ganz klar an den nächstplatzierten Wörtern „bodenlos“ (33 Prozent) und „Macher“ (24 Prozent) vorbeizog.
Auch interessant: Das Wort wird nicht mit der ursprünglichen englischen Bedeutung (etwas zerschlagen) und nicht nur in seiner eigentlichen Form „smash“, sondern auch als Verb „smashen“ und als Nomen verwendet, beispielsweise im Satz „Du bist ein Smash“. Dabei gesellt es sich zu verschiedensten Bezeichnungen für „mit jemandem etwas anfangen oder Sex haben“, die in der Vergangenheit immer wieder originell neu besetzt wurden.
Dass die Wahl zum Jugendwort nicht nur eine Werbeaktion des Verlages ist, zeigt sich an den zahlreichen votierenden Stimmen, die nach Angaben des Langenscheidt-Verlags in diesem Jahr im hohen sechsstelligen Bereich und im letzten Jahr sogar bei 1,2 Millionen lagen. Auch in den sozialen Netzwerken erfreut sich die Wahl und ihr Ergebnis großer Beliebtheit. So wurde die Präsentation des Wortes durch die Tagesschau-Sprecherin Susanne Daubner millionenfach auf TikTok aufgerufen.
Festzuhalten ist auch, dass es Jugendwörter und Jugendsprache nicht erst seit der Entwicklung des Internets und der sozialen Medien gibt, sondern bereits seit Mitte des 20. Jahrhunderts, und das auch nicht nur in Deutschland. So galten in den 1970er-Jahren beispielsweise „dufte und flott“ als Jugendwörter, in den 1990er-Jahren erfreuten sich „geil und astrein“ großer Beliebtheit. Jugendsprache gilt also schon lange als Identifikationsmerkmal von jungen Menschen und bekommt durch die Wahl zum Jugendwort des Jahres einmal im Jahr besondere Aufmerksamkeit.
Und letztendlich ist es doch für alle amüsant, sich über das Jugendwort zu unterhalten – für Erwachsene, weil sie das Wort nicht kennen, und für die Jugendlichen, die es ihnen dann mit Sätzen wie „Ich würde euch alle smashen“ erklären – und dabei meist betonen, dass sie diese Wörter selbst aber doch gar nicht nutzen würden.
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Und letztendlich ist es doch für alle amüsant, sich über das Jugendwort zu unterhalten – für Erwachsene, weil sie das Wort nicht kennen, und für die Jugendlichen, die es ihnen dann mit Sätzen wie „Ich würde euch alle smashen“ erklären – und dabei meist betonen, dass sie diese Wörter selbst aber doch gar nicht nutzen würden.
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