Hong Kong, Macao und Guangzhou – Meine aufregende Reise nach China

chinesische Mauer von oben
chinesische Mauer von oben (c) pexels.com

Vor kurzem bin ich von einer Reise nach China zurückgekehrt. Ich war jeweils eine Woche in Hong Kong, eine Woche in Macao und eine Woche in Guangzhou. Da ich nicht alle 26 Tage in einem Artikel zusammenfassen kann, werde ich nur von einem Teil berichten

Von Lok I Leong, Klasse 8a, Burggymnasium Essen

Da ich von klein auf kantonesisch und hochchinesisch lesen, schreiben, sprechen und verstehen kann, hatte ich zum Glück keine Probleme mit der Sprache. Ich war natürlich ganz aufgeregt und glücklich China nach 5fünf Jahren wieder zu besuchen.

Als ich nach 14 Stunden Flug endlich in Hong Kong ankam, habe ich mich sehr über das schöne Wetter gefreut. Ich war genau in der richtigen Zeit dort. Es waren 26 Grad. Erstaunlicherweise kam ich gut mit der Zeitverschiebung klar – dachte ich jedenfalls. Nach zwei Tagen hatte ich Jetlag, aber das war nicht besonders dramatisch. Ich konnte mich zum Glück an die chinesische Zeit anpassen.

Stress und Wohnungsnot

Hong Kong ist sehr sauber. Damit hätte ich anfangs nicht gerechnet. Außerdem war alles sehr gut strukturiert. Das U-Bahn-System ist fast genauso wie in London. Man guckt auf dem Plan, sucht die Station raus und schon ist man unterwegs. Ich habe sofort gemerkt, dass die Menschen dort sehr gestresst sind. Mir fiel auf, dass die U-Bahnen und sogar die Rolltreppen viel schneller waren als in Deutschland. Da kann man nicht gemächlich runterfahren, ohne angerempelt zu werden.

Hong Kong ist schön. Allerdings hat die Stadt auch eine negative Seite. Immer kleinere Wohnungen bekommt man hier zunehmend für immer mehr Geld. Viele Menschen leben in Sozialwohnungen, die gerade 40 Quadratmeter groß sind. Zum Teil hausen vierköpfige Familie in diesen winzigen Unterkünften.

Manche Wohnungen kosten bis zu eine Million Euro. Dadurch ist es auch oft so, dass erwachsene Menschen noch im Elternhaus leben und erst ausziehen, wenn sie genug Geld für eine eigene Wohnung haben. Auch die Anzahl der Wohnungen wird immer geringer. Die Einwohnerzahl jedoch steigt nur noch.

Arm und Reich nah beieinander

Nach einer Woche Aufenthalt in Hong Kong fuhr ich nach Macao, dem „Casinoparadies“ in Asien. Die Schifffahrt dauerte ungefähr 30 bis 45 Minuten. Es war für mich ein komisches Gefühl. Ich bin zwar in Macao geboren und habe dort gelebt, aber seit fünf Jahren habe ich die Stadt nicht mehr besucht. Es hat sich einiges verändert. Ich realisierte auf einmal, dass Macao ganz anders war, als ich es in meiner Erinnerung hatte. Vielleicht war ich damals auch einfach zu jung, um alles zu verstehen und zu sehen.

Klar, in Macao gibt es große Casinos, schicke 5-Sterne-Hotels, und teure Einkaufszentren. Dennoch gibt es dort auch Ecken, an denen kaum Touristen sind. Dort sehen die Häuser so aus, als ob sie gleich zusammenklappen. Außerdem waren die Straßen sehr eng. Kein Wunder, wenn fast 700.000 Menschen auf 30 Quadratkilometer verteilt sind. Um ehrlich zu sein, habe ich mich dort nicht besonders wohl gefühlt. Nicht zuletzt deswegen, weil ich n großen Menschenmengen Panik bekomme.

Shoppen in der Volksrepublik China

Als die zweite Woche auch zu Ende ging, fuhr ich nach Guangzhou, in die Volksrepublik. Dort – und jetzt bitte festhalten – sind Apps wie Instagram, Snapchat oder Whatsapp gesperrt. Ich musste zuerst von Macao aus über die Grenze nach Zhuhai (eine Stadt in der Volksrepublik, die genau neben Macao liegt) und anschließend mit dem Bus drei Stunden nach Guangzhou fahren.

In der Volksrepublik war alles noch billiger als in Macao oder Hong Kong. Ein traditionelles Frühstück mit Reissuppe, Nudeln, Youtiao (Siedegebäck) und Changfan (Reisnudelrolle) für vier Personen hat ungefähr 7 Euro gekostet. Das liegt zum Teil daran, dass die Menschen dort auch weniger verdienen als in Deutschland. Ein Kellner zum Beispiel verdient im Monat ungefähr 300 Euro.

Aus diesem Grund war ich in den ersten beiden Wochen auch noch nicht einkaufen gewesen. In der Volksrepublik bekommt man alles günstiger und man hat eine bessere Chance beim Verhandeln.

Am zweiten Tag war ich in einem Gebiet, in dem es nur Großhandelsgeschäfte gab. Von solchen Läden gab es auch zwei Sorten. Einmal die, die auch einzelne Ware verkaufen und die, die alles nur in Massen verkaufen. In letzteren haben viele eingekauft, die einen Onlineshop haben und ihre Bestellungen machen müssen.

Wie schon erwähnt, habe ich große Angst vor Menschenmengen. Das habe ich auch dort nochmal sehr deutlich gemerkt. Es war so ein Durcheinander, dass ich nur noch raus wollte. Stehen bleiben geht auch hier nicht so einfach!

Verkehrschaos an der Tagesordnung

Außerdem kann es auch schon mal passieren, dass ein Motorrad, komplett voll gepackt, von irgendwo ganz zufällig und unerwartet an einem vorbei rast. Da habe ich die Chinesen echt bewundert, dass sie in solchen Situationen Ruhe bewahren können und keine Panik bekommen.

In Deutschland gibt es ja entweder Zebrastreifen, Ampeln Polizisten, die den Verkehr regeln. Aber in China sieht es ein bisschen abenteuerlicher aus. Da stand ein Polizist mit einer Pfeife mitten auf der Straße, wo auch Zebrastreifen und Ampeln vorhanden waren. Was das gebracht hast? Nichts! Die Autos fuhren einfach, wenn gerade keiner direkt im Weg stand und die Fußgänger haben auf gut Glück die Straße überquert.

Auch wenn ich während der Reise oft nervös und gestresst war, hatte ich trotzdem viele schöne Erlebnisse. Ich habe meine Familie und Freunde besucht und konnte China und meine Heimat neu kennenlernen. Dabei habe ich viel mehr wahrgenommen als das, was ich vor fünf Jahren erfassen konnte und viele neue Freunde kennengelernt.

Beitragsbild: pexels.com

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