In Deutschland leidet ungefähr jeder Vierte an einer psychischen Erkrankung und deswegen ist der Beruf des Psychiaters von großer Bedeutung. Jedoch ist die Psychiatrie ein relativ neues Gebiet. Deutschlandweit gibt es 22.000 Psychiater. Eine davon ist Urszula Podolska,die ich zum Interview traf.
Von Paulina Holodniak, Klasse 11, Gesamtschule Haspe, Hagen
Podolskas Alltag beginnt um 10.00 Uhr. Ab dann behandelt sie die Patienten. Der Alltag eines Psychiaters ist meistens sehr regelmäßig. Doch da jeder Mensch anders ist, verläuft auch jede Sitzung individuell. Ein Teil dieser Arbeit besteht aus Verstehen, Anteilnahme und Aufklärung.
Ermittlung des psychischen Befunds
Der Patient beschreibt detailliert, was ihn beeinflusst, was er sieht, was ihm fehlt oder was ihn traurig oder euphorisch macht. Der Psychiater stellt zahlreiche Fragen. Es wird auch ein sogenannter „Psychischer Befund“ ermittelt. Das bedeutet, dass herausgefunden wird, in welcher Lage sich der Kranke befindet. Kann er Zeit, Ort und Situation nennen? Ist seine Gedächtnisfunktion intakt und wie sieht seine Stimmung aus? Bestehen Ängste, Zwänge, dysfunktionale Überzeugungen oder Halluzinationen?
Danach wird überprüft, ob eine körperliche Ursache vorliegt. Die Diagnose wird nochmal begutachtet und nach dem Gespräch wird entschieden, ob mit Medikamenten oder Psychotherapie angefangen werden soll.
Die Psychiatrie ist eine neue Disziplin
Allerdings meint Urszula Podolska, dass eine bestimmte Menge an Kriterien vorliegen muss, damit eine bestimmte Erkrankung diagnostiziert werden kann. Bei schwierigen Fällen werden Patienten ins Krankenhaus eingewiesen – manchmal auch auf die geschlossene Station. Die Dauer des Aufenthalts dort hängt vom Erfolg der Therapie ab. Podolska erwähnt: „Um das Bild der Krankheit zu beschaffen, muss man ständig lernen und die Neuigkeiten in diesem Gebiet kennen. Oft fahre ich zu psychiatrischen Konferenzen, da es in diesem Bereich sehr viel zu entdecken gibt. Darüber hinaus ist das menschliche Gehirn Neuland und die Psychiatrie eine junge Kenntnis in der Medizin“.
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