Mittelalter mit Lego

Der Torso einer alten, glänzenden Ritterrüstung ist in einer Nahaufnahme zu sehen.
Im Familienmuseum in Braunschweig können Besucher:innen, in der Ausstellung zum Mittelalter, unter anderem eine Ritterrüstung anprobieren.

Eine Ausstellung im Landesmuseum Braunschweig verbindet das Mittelalter mit Lego-Bausteinen.

Lorin Tekgül, Klasse 8 B, Hauptschule Sophienstraße, Braunschweig

Geschichte, Mittelalter, Braunschweig, Hanse, Lego – Wie passen diese Begriffe zusammen? In der Sonderausstellung „Hanse steinreich – Eine LEGO-Zeitreise“ wird die Geschichte des Mittelalters zum Leben erweckt. Die Ausstellung erläutert einiges zur Heimatstadt Braunschweig von Hanse Steinreich und das Leben im Mittelalter. Hilfreich dabei sind die Figuren, wie Ritter, Mönche, Mägde, Kinder und Könige, die am Eingang der Ausstellung stehen. Sie begegnen einem in der gesamten Ausstellung wieder und erzählen kurze Episoden aus ihrem Leben und erklären das Mittelalter.

Beginn der Ausstellung ist ein Stadtmodell von Braunschweig um 1221. Es zeigt die vier Stadtteile und den Burgbereich. Es wurde östlich und westlich der Oker gesiedelt. Die ältesten Teile der Stadt sind der Magni- und der Altewiekbereich. Die Ausstellung befindet sich in einer ehemaligen Klosterkirche, in dessen Mitte ein großes Laufrad steht. Doch wofür verwendeten die Menschen im Mittelalter dieses Laufrad? Damals war die Bevölkerung beim Bauen von Gebäuden auf ihre Muskelkraft angewiesen. Sie mussten sich Gedanken darüber machen, wie sie schweres Baumaterial bewegen können. Eine Lösung war ein Laufrad: Man befestigt das Material an einer Kranvorrichtung, die an dem Rad montiert ist. Mit Hilfe von Gegengewichten konnte man nun Dinge herauf oder herab befördern. Auf unserem Ausflug probierten wir das Rad aus und stellten fest, dass es ziemlich anstrengend für die damaligen Menschen war, Gebäude zu errichten. Der Bau von Häusern, Kirchen oder Brücken dauert mit dieser Methode sehr lange. Beim Laufen ist Konzentration gefragt, passt man nicht auf, kann es zu Unfällen kommen.

Durch die Ausstellung wird man von einem Ritter geführt. Er erzählt den Besucher:innen etwas über sein Leben und kann nebenbei ein Kettenhemd, Helm, Schild und Schwert anprobieren. Dabei haben wir festgestellt, dass die Ritterausrüstung sehr schwer und unbequem ist. Wer etwas längere Haare hat, musste bei dem Kettenhemd besonders aufpassen, dass man diese nicht einklemmt. Die Ritter trugen, meistens eine dünne Kappe unter dem Helm, damit sie sich nicht mit dem Kettenhemd die Haare ausrissen.

Wir bekommen auch einen Einblick in das Leben am königlichen Hof. Die Adligen vertrieben sich die Zeit unter anderem mit Ritterwettkämpfen, Schachspielen und Sticken. Einige von den Freizeitaktivitäten können die Besucher:innen ausprobieren.

Auch das Leben der Bevölkerung wird in der Ausstellung behandelt. Das Modell Quartier St. Jakobi – Turnierstraße um 1230 gibt einen Einblick in die Bauweise des Mittelalters. Es zeigt auch, wie die Menschen lebten. In diesem Teil der Ausstellung können Besucher:innen einen einfachen Bohrer ausprobieren.

In Schaukästen werden verschiedene Szenen aus dem Mittelalter gezeigt. Das Besondere an diesen Exponaten ist, dass sie aus Legosteinen gebaut sind. So bekommt der Besucher einen Überblick über den Hansetag in Lübeck um 1518, ein mittelalterliches Krankenhaus zum Thema Pest in Lübeck, mittelalterliche Schiffe, ein Speicherhaus und das Lübecker Rathaus. Es gibt jedoch noch viele weitere Schaukästen zu entdecken.

Die Ausstellung findet noch bis zum 27. August 2023 im Familienmuseum in St. Ulrici-Brüdern statt.

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Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.