Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Diesmal geht es um ein Medikament zur Behandlung von Diabetes-Erkrankungen, das für einen ganz anderen Zweck missbraucht wird.
Judith Abrahams, funky-Jugendreporterin
Hinter dem im Handel gebräuchlichen Namen „Ozempic“ verbirgt sich eine injizierbare Version des Wirkstoffs Semaglutid. Es handelt sich dabei um ein sehr wirksames Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Eine der Nebenwirkungen: Semaglutid zügelt den Appetit. So wird es zunehmend auch als Schlankheitsmittel eingesetzt. In den sozialen Medien kursieren unzählige Videos, die großen Abnehmerfolg versprechen. Nicht zuletzt haben Stars wie die Kardashians oder Elon Musk es bereits vorgemacht. Doch der Hype um die Ozempic-Spritze birgt eine gefährliche Schattenseite.
Das Medikament wurde eigentlich zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mit zusätzlicher Erkrankung der Herzkranzgefäße entwickelt. Patientinnen und Patienten müssen Ozempic einmal wöchentlich in das Unterhautfettgewebe des Oberarms, Bauches oder Oberschenkels spritzen. Das Medikament wirkt dabei auf drei Ebenen: Es senkt den Blutzucker, hilft beim Abnehmen und schützt die Gefäße. Das bereits erwähnte Semaglutid ahmt das Hormon GLP-1 nach, das im Zwölffingerdarm gebildet wird. Im Gehirn löst es ein Sättigungsgefühl aus. Außerdem verlangsamt es die Magenentleerung und dockt in der Bauchspeicheldrüse an bestimmte Rezeptoren an, die für eine erhöhte Insulinausschüttung sorgen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel.
Selbst Diabetikerinnen und Diabetiker, die bereits insulinresistent sind, das heißt, deren Körperzellen überhaupt nicht mehr auf Insulin reagieren, können mithilfe von Ozempic wieder selbst Insulin zu produzieren und teilweise ganz auf das Spritzen von Insulin verzichten, da sich der Blutzuckerspiegel normalisiert hat. Diese Entwicklung zeigt sich allerdings nur, wenn das Medikament regelmäßig gespritzt wird. Und genau das wurde zum Problem: Durch den Hype als Abnehmspritze ist Ozempic in den Apotheken kaum noch verfügbar und Betroffene, die dringend auf das Medikament angewiesen sind, gehen leer aus.
Das Problem wird sogar noch verschärft: Seit Semaglutid in doppelter Dosierung unter dem Handelsnamen „Wegovy“ von der Europäischen Arzneimittelagentur für die Behandlung von krankhaft Übergewichtigen zugelassen wurde, gibt es einen regelrechten Run auf das Medikament, sodass die Hersteller mit der Produktion nicht hinterherkommen und Ozempic somit abermals zur Mangelware wird.
Auf den ersten Blick scheint die Einnahme des Präparats von Abnehmwilligen durchaus von Erfolg gekrönt zu sein: Adipöse Menschen können bei einer Einnahme des Präparats eine Gewichtsreduktion von bis zu 17 Prozent Körpergewicht verzeichnen. Das liegt zum einen daran, dass Semaglutid dafür sorgt, dass das Gehirn ein Sättigungssignal aussendet, wodurch die Lust aufs Essen sinkt. Zum anderen verbleibt das Essen nach Einnahme des Präparats länger im Magen, was ebenfalls zu einem Sättigungsgefühl führt. Insgesamt nimmt die Lust auf sehr fett- und kohlenhydratreiches Essen, durch die Wirkung auf das Belohnungssystem ab. Voraussetzung dafür ist allerdings eine dauerhafte Einnahme des Präparats. Wird es abgesetzt, kommt es zum sogenannten Jojo-Effekt und wieder zu einer Gewichtszunahme.
Weitere Nachteile des Präparats sind nicht von der Hand zu weisen: Von Kopfschmerzen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden können alle möglichen Nebenwirkungen auftreten.
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Es gibt eine neue Portion Wissen zum Mitnehmen und Angeben. Diesmal geht es um ein Medikament zur Behandlung von Diabetes-Erkrankungen, das für einen ganz anderen Zweck missbraucht wird.
Hinter dem im Handel gebräuchlichen Namen „Ozempic“ verbirgt sich eine injizierbare Version des Wirkstoffs Semaglutid. Es handelt sich dabei um ein sehr wirksames Medikament zur Behandlung von Typ-2-Diabetes. Eine der Nebenwirkungen: Semaglutid zügelt den Appetit. So wird es zunehmend auch als Schlankheitsmittel eingesetzt. In den sozialen Medien kursieren unzählige Videos, die großen Abnehmerfolg versprechen. Nicht zuletzt haben Stars wie die Kardashians oder Elon Musk es bereits vorgemacht. Doch der Hype um die Ozempic-Spritze birgt eine gefährliche Schattenseite.
Das Medikament wurde eigentlich zur Behandlung des Typ-2-Diabetes mit zusätzlicher Erkrankung der Herzkranzgefäße entwickelt. Patientinnen und Patienten müssen Ozempic einmal wöchentlich in das Unterhautfettgewebe des Oberarms, Bauches oder Oberschenkels spritzen. Das Medikament wirkt dabei auf drei Ebenen: Es senkt den Blutzucker, hilft beim Abnehmen und schützt die Gefäße. Das bereits erwähnte Semaglutid ahmt das Hormon GLP-1 nach, das im Zwölffingerdarm gebildet wird. Im Gehirn löst es ein Sättigungsgefühl aus. Außerdem verlangsamt es die Magenentleerung und dockt in der Bauchspeicheldrüse an bestimmte Rezeptoren an, die für eine erhöhte Insulinausschüttung sorgen. Dadurch sinkt der Blutzuckerspiegel.
Selbst Diabetikerinnen und Diabetiker, die bereits insulinresistent sind, das heißt, deren Körperzellen überhaupt nicht mehr auf Insulin reagieren, können mithilfe von Ozempic wieder selbst Insulin zu produzieren und teilweise ganz auf das Spritzen von Insulin verzichten, da sich der Blutzuckerspiegel normalisiert hat. Diese Entwicklung zeigt sich allerdings nur, wenn das Medikament regelmäßig gespritzt wird. Und genau das wurde zum Problem: Durch den Hype als Abnehmspritze ist Ozempic in den Apotheken kaum noch verfügbar und Betroffene, die dringend auf das Medikament angewiesen sind, gehen leer aus.
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Auf den ersten Blick scheint die Einnahme des Präparats von Abnehmwilligen durchaus von Erfolg gekrönt zu sein: Adipöse Menschen können bei einer Einnahme des Präparats eine Gewichtsreduktion von bis zu 17 Prozent Körpergewicht verzeichnen. Das liegt zum einen daran, dass Semaglutid dafür sorgt, dass das Gehirn ein Sättigungssignal aussendet, wodurch die Lust aufs Essen sinkt. Zum anderen verbleibt das Essen nach Einnahme des Präparats länger im Magen, was ebenfalls zu einem Sättigungsgefühl führt. Insgesamt nimmt die Lust auf sehr fett- und kohlenhydratreiches Essen, durch die Wirkung auf das Belohnungssystem ab. Voraussetzung dafür ist allerdings eine dauerhafte Einnahme des Präparats. Wird es abgesetzt, kommt es zum sogenannten Jojo-Effekt und wieder zu einer Gewichtszunahme.
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