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Fünf kuriose Gesetze und ihre Entstehungsgeschichte

Ein kleiner Richterhammer liegt neben ein paar Ordnern.
In vielen Ländern werden kuriose Gesetze erlassen.

In der Schweiz nach 22 Uhr die Toilette aufsuchen oder in den USA genüsslich ein Überraschungsei essen? Bloß nicht! In vielen Ländern gibt es kuriose Gesetze, die einen ganz schön verwirren können. Wir stellen euch fünf dieser merkwürdigen Regularien und ihre Entstehungsgeschichte vor. 

Lisa Rethmeier, funky-Jugendreporterin

Toilettenbesuch nach 22 Uhr in der Schweiz

In der Schweiz ist der nächtliche Gang auf die Toilette mit Komplikationen verbunden – das Betätigen der Klospülung nach 22 Uhr ist nämlich verboten. Wer in einer Etagenwohnung wohnt, muss sich daher nachts entweder den Toilettenbesuch verkneifen, oder mit dem Spülen bis zum nächsten Morgen warten. Grund hierfür ist das Plätschern des Wassers, das die Nachtruhe der Nachbarn stören könnte …

Kaugummis kauen auf Rezept in Singapur

Singapur gilt als die sauberste Stadt der Welt. Seit 1992 ist der Verkauf und das Konsumieren von Kaugummi verboten. Ursache hierfür war, dass überall auf den Straßen Kaugummis klebten und die Reinigungskosten immer höher wurden. 2004 wurde das Gesetz aber etwas gelockert: Es ist nun erlaubt, auf ärztliche Anordnung Kaugummi zu kauen. Wer die klebrige Masse nach dem Kauen aber achtlos auf den Boden wirft, muss mit einer Geldstrafe von umgerechnet um die 300 Euro rechnen. 

Überraschungseier in den USA essen

In den USA sind die beliebten und bekannten Ferrero-Überraschungseier verboten. Grund hierfür ist die Angst, dass Kinder sich an dem Inhalt der Leckerei verschlucken könnten. Schon im Jahr 1938 wurde das kuriose Gesetz erlassen, dass alle Lebensmittel mit integriertem Spielzeug verbietet. Ein nicht-essbares Produkt darf seitdem in keinem Lebensmittel enthalten sein. Wer die Schokoeier dennoch ins Land schmuggeln will, sollte daher gewarnt sein: Der Import wird mit 2.500 Dollar pro Ei bestraft. Es gibt dennoch viele Versuche, die Süßigkeit in die USA zu schleusen. 2012 wurde bekannt gegeben, dass im Vorjahr rund 60.000 Ü-Eier vom US-Zoll und Grenzschutz beschlagnahmt wurden.

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Frank Sinatras „My Way“ auf den Philippinen singen 

In den Philippinen wird Karaoke sehr ernst genommen. Man sollte bei der Liederwahl aber vorsichtig sein, denn seit 2010 ist es verboten, in Karaoke-Bars „My Way“ von Frank Sinatra zu singen. Es kam wegen des Liedes zu mehreren Zwischenfällen: Immer wieder ereigneten sich nach schlechten Darbietungen des Klassikers nämlich eskalierende Streitereien. Ein Interpret musste sein nicht vorhandenes Gesangstalent angeblich sogar mit dem Tod bezahlen. Die Behörden konnten allerdings nie nachweisen, dass die kriminellen Handlungen wirklich eine miserable Version des Liedes als alleinige Ursache hatten. Trotzdem bezeichnete die Presse die Taten als die „My-Way-Killings“. Viele Lokale haben den Song daraufhin aus ihrer Liederliste verbannt. 

Küssen auf dem Pariser Bahnsteig

Gerade in Paris – der Stadt der Liebe! – gibt es ein Kussverbot. Seit 1910 ist es verboten, sich auf Bahnsteigen in der Stadt zu küssen. Grund dafür sollen vor allem die langen Abschiedsszenen gewesen sein, die das Loskommen der Züge verzögert haben. Auch wollte man die Sicherheit der Reisenden gewährleisten, die sich durch die Abschiedsküsse ablenken ließen und durch heranfahrende Züge gefährdet wurden. Das Gesetz hat offiziell heute immer noch Bestand, es wurde aber zum Glück aber schon lange kein Verstoß mehr geahndet. 

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.