Meinung

Apps mit Suchtpotential: Byte vs. TikTok – #nofilter

Byte oder tiktok? Beides!
Byte oder tiktok? Beides!
Ja, ich gebe es zu, ich bin tiktoker. Seit Herbst 2019 kam ich nicht mehr drum herum und habe (wie so ziemlich jeder über 14) diese App voller Ironie heruntergeladen.
Von Katrin H., funky-Jugendreporterin

In der ersten Woche wurde sie circa drei Mal deinstalliert ­– um direkt erneut installiert zu werden. Der Prozess des Bondings war nicht einmal schleichend. Mist! Spätestens gegen vier Uhr morgens wird klar, wie abhängig diese App macht.

Egal. Nun poste ich hin und wieder Videos und bilde mir meine eigene Blase mit für mich interessanten Inhalten. Dabei fiel mir auf, dass immer wieder von Vine die Rede war. Das habe ich natürlich gegoogelt und erfahren, dass tiktok ein Zusammenschluss von Vine und musika.ly ist. Darum wird hier wohl auch so viel gesungen und getanzt. 
Das hat eine große Zahl an emotional in die Vergangenheit blickenden Usern zurückgelassen, die mir in Form kurzer Videos immer wieder begegnen. Sie haben das Konzept von tiktok nie ganz akzeptiert. Denn tiktok steuert, wer gepuscht wird, oder ungesehen im www versauert. Gelenkte und gelöschte Inhalte, die Themen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie und politische Absichten vermuten lassen, stehen immer wieder in der Kritik. Mir jedoch macht es in erster Linie Spaß!

Aus Ironie wurde Ernst und ich bezeichne mich inzwischen selbst als alten Hasen im Videogame. Vor ein paar Tagen hörte ich dann das erste Mal von Byte. Wo? Natürlich auf tiktok, in Form eines Videos. Eine Minute Lob für Dom Hofmann, weil er eine Neuauflage von Vine kreiert und zum Download bereitgestellt hat. Die Lobeshymnen auf tiktok häuften sich und als Byte etwa 10 Stunden alt war hatte ich es schon installiert und – welch Überraschung, alle sind schon da!

Für die Bedienung der App braucht man nur eine Minute und los geht‘s. Keine Filter, keine Lipsyncfilmchen oder tanzende Zwölfjährige in knapper Kleidung. Kein Hype. Ich finde einfache 6 Sekunden Filmchen, ohne Anspruch auf Perfektion aber mit viel Humor. Nun switche ich zwischen den Apps und finde Gefallen an beiden.
Auf Tiktok bekomme ich große, oft gut geplante Geschichten mit viel Trara und Effekten. Auf Byte hingegen die ungeschminkte, kurze und spontane Authentizität eines 6-Sekunden-Clips. Ich bin Fan beider Varianten und probiere natürlich auch selbst herum.

Ob nun Byte oder TikTok für mich gewinnt, spielt keine Rolle. Beide haben Vor- und Nachteile. Klar ist, beide Apps können mich auch weiterhin bis vier Uhr morgens wachhalten. (Manchmal.)

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Wir haben genug davon, dass die Geschichten immer nur von den Alten erzählt werden. Deswegen haben wir den Stift selbst in die Hand genommen, sind durch die Lande gezogen, haben Geschichten und Menschen gesucht, gefunden und alles aufgeschrieben, was uns untergekommen ist. Wir haben unsere Smartphones und Kameras gezückt und Fotos und Videos gemacht. Auf funky zeigen wir euch die Ergebnisse unserer Recherchen.