Das Zelt ist für Festivalgänger zum Wegwerfprodukt geworden. Bei diesem Zelt aus Pappe ist das nicht so schlimm.
Von Lukas Wohner
Was ist laut, macht richtig Spaß und jede Menge Dreck? Ein Autorennen wahrscheinlich. Ein Festival auf jeden Fall. Das mit dem Dreck zeigt sich da vor allem hinterher, wenn die Besucherhorde weg ist und das Gelände aussieht wie ein Schlachtfeld. Dass da auch ganze Zelte zurückbleiben, ging drei Studenten aus den Niederlanden ziemlich gegen den Strich – also erfanden sie ein Wegwerf-Zelt. Aus Pappe.
Das Zelt des Start-ups KarTent (ein Kofferwort aus „Karton“ und „tent“, dem englischen Wort für „Zelt“) ist recycelbar, verursacht in der Produktion im Vergleich zum Plastik-Zelt nach Herstellerangaben nur die Hälfte an CO2 und wartet bei den teilnehmenden Festivals bereits fertig aufgebaut auf seine Kurzzeit-Bewohner. Danach wandert es dann ins Altpapier. Allein in Deutschland war oder ist es in seinem vierten Jahr auf mehr als 30 Festivals zu finden – darunter auf dem Hurricane, Melt, Splash, Deichbrand, Highfield und Wacken.
Das hätten sich Jan Portheine und Wout Kommer wohl nicht träumen lassen, als sie sich bei einem Kurs an der Technischen Universität Delft getroffen haben. Jan hatte zwar schon mal ein Strandhaus aus Pappe gebaut, aber das machte die Welt irgendwie auch nicht besser – was jedoch ihr Anspruch war. Als sie beim Brainstorming mit einem Freund dann ein Foto von unzähligen auf einem Festival zurückgelassenen Zelten sahen, war die Idee des Zelts aus Pappe geboren.
Und was passiert, wenn es regnet?
Sie musste sich natürlich gegen so manches Vorurteil bewähren: „Wie soll so ein Zelt denn bitte schön Wind und Wetter – auf einem Festival wahrscheinlich noch anderen Gefahren – standhalten? Geht doch sicher schnell kaputt!“
Laut KarTent ist das Zelt allerdings erstaunlich robust und hält einige regnerische Tage aus. Für einen Test haben die Niederländer ihre Erfindung schon einmal 50 Tage lang auf ein Feld gestellt, wo es im Laufe der Zeit mehr als 800 Liter Wasser abbekam und trotzdem nicht in sich zusammenfiel. Ein Festival sollte es also ebenso gut oder schlecht überstehen wie jedes andere Zelt.
Nicht überzeugt? Wir haben das Papp-Zelt selbst ausprobiert.
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Das Zelt ist für Festivalgänger zum Wegwerfprodukt geworden. Bei diesem Zelt aus Pappe ist das nicht so schlimm.
Von Lukas Wohner
Was ist laut, macht richtig Spaß und jede Menge Dreck? Ein Autorennen wahrscheinlich. Ein Festival auf jeden Fall. Das mit dem Dreck zeigt sich da vor allem hinterher, wenn die Besucherhorde weg ist und das Gelände aussieht wie ein Schlachtfeld. Dass da auch ganze Zelte zurückbleiben, ging drei Studenten aus den Niederlanden ziemlich gegen den Strich – also erfanden sie ein Wegwerf-Zelt. Aus Pappe.
Das Zelt des Start-ups KarTent (ein Kofferwort aus „Karton“ und „tent“, dem englischen Wort für „Zelt“) ist recycelbar, verursacht in der Produktion im Vergleich zum Plastik-Zelt nach Herstellerangaben nur die Hälfte an CO2 und wartet bei den teilnehmenden Festivals bereits fertig aufgebaut auf seine Kurzzeit-Bewohner. Danach wandert es dann ins Altpapier. Allein in Deutschland war oder ist es in seinem vierten Jahr auf mehr als 30 Festivals zu finden – darunter auf dem Hurricane, Melt, Splash, Deichbrand, Highfield und Wacken.
Das hätten sich Jan Portheine und Wout Kommer wohl nicht träumen lassen, als sie sich bei einem Kurs an der Technischen Universität Delft getroffen haben. Jan hatte zwar schon mal ein Strandhaus aus Pappe gebaut, aber das machte die Welt irgendwie auch nicht besser – was jedoch ihr Anspruch war. Als sie beim Brainstorming mit einem Freund dann ein Foto von unzähligen auf einem Festival zurückgelassenen Zelten sahen, war die Idee des Zelts aus Pappe geboren.
Und was passiert, wenn es regnet?
Sie musste sich natürlich gegen so manches Vorurteil bewähren: „Wie soll so ein Zelt denn bitte schön Wind und Wetter – auf einem Festival wahrscheinlich noch anderen Gefahren – standhalten? Geht doch sicher schnell kaputt!“
Laut KarTent ist das Zelt allerdings erstaunlich robust und hält einige regnerische Tage aus. Für einen Test haben die Niederländer ihre Erfindung schon einmal 50 Tage lang auf ein Feld gestellt, wo es im Laufe der Zeit mehr als 800 Liter Wasser abbekam und trotzdem nicht in sich zusammenfiel. Ein Festival sollte es also ebenso gut oder schlecht überstehen wie jedes andere Zelt.
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