Schönheitsideale – Wer bestimmt, was wir schön finden?

Frau bebetrachtet sich im Spiegel (
Frau bebetrachtet sich im Spiegel (c) pexels.com
Schönheitsideale ändern sich – im Lauf der Zeit und abhängig davon, wo wir sind. Aus diesem Grund lohnt es sich kaum, einem Trend nachzueifern. Wir werden nie allen gefallen.

Schönheitsideale ändern sich – im Lauf der Zeit und abhängig davon, wo wir sind. Aus diesem Grund lohnt es sich kaum, einem Trend nachzueifern. Wir werden nie allen gefallen.

Von Thuy My Lê, Berufliche Schule Burgstraße, Hamburg

Was sind Schönheitsideale? Und woher kommt das, was wir schön finden? Ich als Deutsche mit vietnamesischen Wurzeln habe mir diese Fragen schon öfter gestellt, denn mir sind die Unterschiede zwischen verschiedenen Vorstellungen von Ästhetik schon buchstäblich am eigenen Leibe bewusst geworden. Ich sehe vielleicht nicht aus wie die typische Deutsche, aber da ich hier aufgewachsen bin, strebe ich selber auch eher das westliche Schönheitsideal an.

Wenn ich dann in Vietnam bin, bekomme ich von allen Seiten Komplimente für meine weiße Hautfarbe. Woher könnte das kommen? Stellen wir mal zwei Extrembilder gegenüber: Auf der einen Seite eine Europäerin, die die perfekte Work-Life-Balance hat, wie es heutzutage so schön heißt. Ihr Erscheinungsbild: Sie ist schlank, aber trainiert, ihre Haut strahlt in einem warmen sonnigen Braun und ihre Haare haben helle Strähnen wie frisch aus dem Urlaub und sind natürlich perfekt gepflegt. Wie sie das schafft? Sie verdient so gut, dass sie sich regelmäßig Urlaub in die wärmsten Regionen leisten kann. Sie macht mehrmals in der Woche Sport – Genug Freizeit muss sie also auch haben. Und wenn der letzte Urlaub ein paar Monate her ist, geht sie eben ins Solarium.

Genau dort, wo sie gerne Urlaub macht hingegen – in Thailand, Vietnam oder auf den Philippinen – wird die Schönheit von einer Asiatin mit schneeweißer Haut und feinen Gesichtszügen verkörpert. Ihr Gesicht ähnelt dem einer Puppe. Die Augen sind groß. Sie hat sich die Lider straffen lassen, um „westlicher“ zu wirken und sie hat volles, langes und aufgehelltes Haar. Sie ist zierlich und geht wenig in die Sonne, um ihren Teint zu wahren. Wenn sie sich draußen aufhält, so schützt sie sich mit ihrer Kleidung vor den Sonnenstrahlen. Denn helle Haut symbolisiert in ihrer Kultur einen gewissen Status. Sonnengebräunte Haut symbolisiert harte Arbeit im Freien.

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Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.

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