Meinung

Nehmt die Sorgen von uns Schülern endlich ernst!

Statt Schüler aufgrund ihres Alters zu diskreditieren, sollten die Erwachsenen ihre Bedenken endlich ernst nehmen, findet unsere Autorin.
Unsere Autorin empört es, dass sie und ihre Mitschüler nur aufgrund ihres Alters nicht Ernst genommen werden. Sie empfindet die Beschimpfungen von Fridays-for-Future-Demonstraten als ungerecht.
Von Rike Konert, Klasse 8d, Schiller-Schule Bochum

Leider werden Schüler immer noch nicht ernst genommen. Immer wieder hört man, die Schüler würden doch nur zu den Fridays For Future-Demonstrationen gehen, weil sie dann nicht zur Schule müssten und sie würden keine Vorschläge machen, was man ändern solle. Deswegen würde das ja alles auch gar nichts bringen. Es wird den Schülern ebenfalls unterstellt, sie hätten keine Ahnung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

Fridays-for-Future sind keine „verblödete Müllkids“

Gleichzeitig beschweren sich Erwachsene, dass sich Kinder nur für ihr Handy interessieren und sich politisch überhaupt nicht engagieren würden. Meiner Meinung nach ist das alles Schwachsinn. Und junge Klimaschützer als „verblödete Müll-Kids“ zu beschimpfen, geht gar nicht.

Fridays For Future ist wichtig für Schülerinnen und Schüler, weil die sie einerseits für ihre Zukunft kämpfen und andererseits lernen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Diese Generation integriert sich dadurch so in die Politik, wie es vorher noch fast keine Generationen gemacht haben.

Was bringt eine Schule ohne Zukunft?

Zu dem Punkt „Schule schwänzen“ kann man nur sagen: Schule ist dafür da, um auf die Zukunft vorbereitet zu werden. Aber was bringt das, wenn die ganzen Schüler/innen keine Zukunft mehr haben? Sie müssen doch irgendwas tun, wenn die Politiker nichts tun. Außerdem: Wenn die Demonstrationen am Wochenende oder nach der Schule stattfinden würden, würden sie doch gar keine Aufmerksamkeit bekommen.

Das Klimapaket ist viel zu schwach. Man könnte mehr machen, angefangen bei den Gurken im Supermarkt, die in eine absolut unnötige Plastikfolie verpackt sind. So, nur ein bisschen krasser, sehen das auch die Demonstranten. Sie fordern zum Beispiel, dass mindestens ein Viertel der Kohlekraftwerke abgeschaltet werden muss und eine Energieversorgung aus 100 % erneuerbare Energien bis 2035.

Zukunft der jungen Demonstranten ist wichtiger als Schule

Vor Kurzem wurden die Demonstranten im Internet als „verblödete Müll-Kids“ bezeichnet. Das geht gar nicht, vor allem, wenn diese Leute sich das nur im Internet trauen!

Wie war das nochmal? Kinder integrieren sich politisch nicht genug oder verstehen nichts vom Klimawandel? Dass das nicht stimmt, ist hoffentlich klar geworden. Die Zukunft der jungen Demonstranten ist wichtiger als Schule. Die Kinder machen Vorschläge, was sich ändern soll. Und sie integrieren sich so politisch wie nie zuvor.

Von Reinickendorf bis Bochum, von Fulda bis Ottensen – überall schreiben Schülerinnen und Schüler Artikel über das, was um sie herum passiert. Jeder und jede aus ihrer eigenen Sichtweise, mit eigener Meinung und eigenem Schwerpunkt. Bei all den Unterschieden eint sie, dass sie mit ihrer Klasse an MEDIACAMPUS teilnehmen, dem medienpädagogischen Projekt der Funke Mediengruppe. Das erlernte Wissen wenden sie dann praktisch an, indem sie erste journalistische Texte schreiben. Auf funky können sie die Früchte ihrer Arbeit präsentieren.